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FDP-Spitze unterstützt Giezendanner: Mitte-Kandidatin Binder ist ihr zu links

Die FDP will weiterhin eine ungeteilte bürgerliche Standesstimme in Bundesbern und unterstützt darum für den zweiten Wahlgang am 19. November SVP-Kandidat Giezendanner. Marianne Binder und ihre Partei hätten sich aus der bürgerlichen Zusammenarbeit verabschiedet.

Die Freisinnigen geben Marianne Binder einen Korb. Für den zweiten Wahlgang im Ständerat unterstützen sie Benjamin Giezendanner, das habe die Geschäftsleitung am Dienstag beschlossen, wie die Partei am Mittwoch mitteilt. Einstimmig war der Entscheid demnach nicht, eine deutliche Mehrheit aber habe beschlossen, dem Rothrister den Vorzug zu geben. Der Kandidat der FDP, Thierry Burkart, erreichte bereits im ersten Wahlgang am Sonntag das absolute Mehr und schaffte damit die Wahl.

Für Giezendanner spricht gemäss der FDP sein gutes Resultat aus dem ersten Wahlgang. Er machte über 86’000 Stimmen, sein Abstand auf die Drittplatzierte Gabriela Suter (SP) betrug fast 35’000 Stimmen, auf die Viertplatzierte Marianne Binder rund 38’000. Das Ergebnis zeige, dass Giezendanner weit über die Grenzen seiner eigenen Partei hinaus wählbar sei, schreiben die Freisinnigen. Zwar habe auch Binder gut abgeschnitten, sie liege aber doch deutlich hinter dem SVP-Kandidaten.

Entscheid gegen Binder

Der Entscheid der FDP scheint indes nicht nur einer für Giezendanner zu sein, sondern vor allem auch einer gegen Marianne Binder und ihre Partei. Deren Kurs entspricht den Freisinnigen offensichtlich nicht. Die Mitte habe sich aus der bürgerlichen Zusammenarbeit in weiten Teilen verabschiedet, schreiben sie. Ausserdem habe Binder von links-grün bereits thematische Vorgaben erhalten. So habe Gabriela Suter Binder ermahnt, nicht die «bürgerliche Karte auszuspielen».

Tatsächlich haben sich auch Irène Kälin (Grüne), Barbara Portmann (GLP) und Lilian Studer (EVP), die sich nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen haben, für Binder ausgesprochen. Sie erwarten dafür, dass die Mitte-Politikerin dereinst im Ständerat die sie jetzt unterstützende Klima-Allianz nicht vergesse.

Keine ideologischen Scheuklappen

Mit einem Duo Thierry Burkart und Benjamin Giezendanner im Ständerat stelle der Aargau sicher, dass er als «energie- und mobilitätspolitisches Nervenzentrum der Schweiz» im Bundesparlament Gehör für seine Anliegen finde. Die Aargauer Stimmbevölkerung erhalte eine starke Ständeratsdelegation mit klaren Positionen für solide Finanzen, föderalistische Steuerstrukturen und «Energieversorgung ohne ideologische Scheuklappen».