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Nach tödlicher Schussabgabe: Untersuchung gegen Polizisten abgeschlossen

Ein Aargauer Polizist tötete im November 2020 einen Angreifer mit fünf Schüssen. Von Amtes wegen wurde geprüft, ob die Schussabgabe verhältnismässig war. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Im November 2020 kam es zu einem Polizeieinsatz in Suhr: Ein 68-jähriger Schweizer, bewaffnet mit einem Messer, drohte mit Suizid. Als eine Patrouille der Kantonspolizei Aargau in der Nähe des Wohnhauses eintraf, gestaltete sich die Kontaktaufnahme schwierig. Es kam zu verbalen Auseinandersetzungen, der Mann hielt ein Messer in der Hand und sprach Drohungen gegen die Polizisten aus. Auch auf die Deeskalationsversuche ging er nicht ein.

Plötzlich ging der Rentner unvermittelt mit dem Messer auf die Polizei los, einer der Beamten feuerte fünf Mal – der Angreifer erlag seinen Verletzungen, Massnahmen zur Reanimation blieben ohne Erfolg.

Wie in diesen Situationen üblich, wird das Vorgehen der Polizei während des Einsatzes von Amtes wegen untersucht. Bei einer polizeilichen Schussabgabe wird von Amtes wegen geprüft, ob diese verhältnismässig war, dabei wird meist ein externer Staatsanwalt eingesetzt. Mit dem Fall Suhr wurde Georges Frey betraut, er ist Leiter der Staatsanwaltschaft Luzern 3 (Sursee).

Diese detaillierte Untersuchung der Staatsanwaltschaft Luzern wurde nun abgeschlossen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. «Sowohl die Aussagen der Zeugen wie auch die Obduktion und die Sachbeweise ergeben ein einheitliches Bild», schreibt die Staatsanwaltschaft. Für den angegriffenen Polizisten habe zu diesem Zeitpunkt kein milderes Mittel zur Verfügung gestanden, um die lebensgefährlichen Situation abzuwehren. «Der Polizist hatte in Notwehr gehandelt. Der Einsatz der Schusswaffe war verhältnismässig», so das Ergebnis der Untersuchung. Das Verfahren gegen den Polizisten wurde in der Folge eingestellt. Gegen die Verfügung kann allerdings noch das Rechtsmittel ergriffen werden.

Der Verstorbene und seine 37-jährige Partnerin, die einen Tag später verhaftet wurde, weil sie mit einem Amoklauf drohte, fielen damals nicht zum ersten Mal negativ auf: «Sie waren schon vor diesem Einsatz polizeibekannt», sagt Mediensprecher Graser gegenüber dem «Blick». Laut der Boulevardzeitung handelt es sich um ein Paar, das im April in Suhr vor einer Migros-Filiale eine Schwangere mit Pfefferspray attackiert hatte.

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