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Der EHC Olten hat keine Antwort auf die Visper Härte und kassiert die erste Heimniederlage

Im letzten Spiel vor der einwöchigen Meisterschaftspause hat es der EHC Olten verpasst, seine Siegserie auf zehn Partien auszubauen und kassierte gleichzeitig die erste Heimniederlage der laufenden Saison. Gegen den wiedererstarkten EHC Visp unterlagen die Oltner knapp mit 2:3. Ein Visper Doppelschlag im letzten Drittel entschied die hart umkämpfte Partie.

Im zehnten Heimspiel hat es den EHC Olten erwischt: Erstmals musste er das Eis im Kleinholz in der laufenden Mannschaft als Verlierer verlassen. Der EHC Visp entführte die drei Punkte letztlich verdientermassen aus dem Kanton Solothurn. Während der Leader seine PS eigentlich während des ganzen Spiels nie richtig aufs Eis brachte, gingen die vom Trainerwechsel sichtlich beflügelten Oberwalliser (am Montag war der ungeliebte Headcoach Dany Gélinas entlassen worden) mit Entschlossenheit, Wucht und einer Härte an der Grenze des Erlaubten ans Werk, mit welcher die Oltner den ganzen Abend lang ihre liebe Mühe hatten.

Dal Pians Führungstreffer – und dann kippte das Spiel

Lange Zeit schien das Alles aus Sicht des EHC Olten trotzdem irgendwie gut zu gehen. Nach einem intensiven, aber torlosen Startdrittel brachte Giacomo Dal Pian die Gastgeber mit einem präzisen Schuss kurz nach Beginn des mittleren Abschnitts in Führung. Doch statt den Rückenwind mitzunehmen, verlagerte sich das Übergewicht, je länger die Partie dauerte, umso mehr aufseiten der Visper, welche schliesslich im Powerplay durch Stefan Mäder verdientermassen ausglichen. Es war übrigens eine Kombination bestehend aus lauter Ex-Oltnern: Neben Torschütze Mäder trugen auch die beiden Passgeber Jewgeni Schirjajew und Daniel Eggimann bereits einmal das grün-weisse Dress.

Im letzen Drittel waren es dann endgültig die Visper, die das Spieldiktat an sich rissen. Konnte der einmal mehr starke EHCO-Goalie Lucas Rötheli noch das eine oder andere Mal in extremis retten, so war er gegen den zweiten Gegentreffer dann machtlos. Diesmal war Schirjajew selbst der Torschütze – wieder im Powerplay. Die Oltner forderten das Schicksal mit ihrer trägen Spielweise und den logischen Strafen, die man dafür aufgebrummt erhielt, einmal zu oft heraus und wurden bestraft. Umso mehr, als Bogdanoff nur 23 Sekunden nach dem 1:2 auch noch das 1:3 erzielte.

Der (zu) späte Schlussspurt und Neukoms Verletzung

Von diesem bitteren Doppelschlag erholte sich der EHC Olten nicht mehr. Selbst wenn man ganz zum Schluss, mit einem Feldspieler mehr, nochmal vehement auf den Ausgleich drückte, nachdem Eliot Antonietti 68 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit der Anschlusstreffer gelungen war. Unter dem Strich kam der finale Effort der Oltner viel zu spät. Hätten sie vorher mit derselben Dringlichkeit gespielt wie ganz am Schluss, dann wäre die erste Heimniederlage möglicherweise abwendbar gewesen.

Doppelt bitter für den EHCO, der personell sowieso schon am untersten Limit agierte (nur 6 Verteidiger und 12 Stürmer auf dem Matchblatt): In der 14. Minute schied Stürmer Benjamin Neukom mit einer Augenverletzung aus. Der Stock eines Vispers war ihm im Zweikampf unglücklicherweise unter das Helmvisier geraten. Neukom wurde noch während des Spiels ins Spital zur Untersuchung eingeliefert.

Eine Schrecksekunde gabs auch noch im letzten Drittel, als Oltens Topscorer Stan Horansky in einen der berüchtigten Checks von (ex-EHCO-Spieler) Cyrill Oehen lief. Die Schiedsrichter ahndeten die harte Körpercharge Oehens zum grossen Ärger des Publikums lediglich mit einer Zweiminutenstrafe. Glücklicherweise konnte Horansky, der ordentlich durchgeschüttelt wurde, weiterspielen. Wenn auch noch der beste Oltner Stürmer ausgefallen wäre, dann wäre der Abend zum totalen Fiasko geworden.

So oder so kommt die zehntägige Nationalmannschaftspause für den EHC Olten wie gerufen. Die Verletzten und Angeschlagenen können sich ebenso (zumindest teilweise) erholen wie die müden Leistungsträger, die zuletzt forciert werden mussten. Und Sportchef Marc Grieder hat etwas Zeit, nach personellen Ergänzungen zu suchen. Denn die braucht es dringend, wenn man das Verletzungspech der letzten Wochen betrachtet.

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