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24. Grand-Slam-Titel: «Mamba» Djokovic schreibt bei den US Open Geschichte

Dieser Eintrag in die Tennis-Geschichtsbücher ist ein bedeutsamer: Novak Djokovic triumphiert bei den US Open und schliesst mit seinem 24. Titel zu Rekordhalterin Margaret Court auf.

Seinen Titel für die Geschichtsbücher widmete Novak Djokovic einem alten Freund, den er schmerzlich vermisst. Nach seinem Triumph bei den US Open streifte sich der unersättliche Serbe ein Shirt mit der Aufschrift «Mamba Forever» über – in Erinnerung an den verstorbenen Basketballstar Kobe Bryant, der mit der Trikotnummer 24 in die Sportgeschichte eingegangen ist. Eine Nummer, die nun auch für Djokovics einmalige Karriere steht.

Mit 6:3, 7:6 (7:5), 6:3 bezwang er im Final den Russen Daniil Medwedew und egalisierte mit seinem 24. Grand-Slam-Titel den 50 Jahre alten Rekord der Australierin Margaret Court. «Das bedeutet die Welt für mich», sagte Djokovic: «Ich habe mir nie vorstellen können, über 24 Grand Slams zu sprechen. Letztes Jahr habe ich realisiert, dass ich eine Chance habe, Geschichte zu schreiben.»

Diese Chance ergriff er und sicherte sich in 3:17 Stunden seinen vierten Titel in New York, den ersten seit 2018. «Ich lebe wirklich meinen Kindheitstraum», sagte Djokovic, der seinen Erfolg und die anschliessende Feier gewohnt akribisch vorbereitet hatte.

«Vor sieben Tagen», verriet er, hatte er die Idee, Kobe Bryant mit einem Shirt zu ehren. «Er war ein enger Freund, wir haben uns viel über Gewinner-Mentalität unterhalten. Er war einer der Leute, auf die ich mich immer verlassen konnte», erzählte Djokovic. 2020 war Bryant bei einem Helikopter-Absturz verstorben. Djokovic bekam im Arthur Ashe Stadium freundlichen Applaus für seine Geste.

Mit 6:3, 7:6 (7:5), 6:3 bezwang Djokovic (rechts) im Final den Russen Daniil Medwedew.
Bild: Manu Fernandez / AP

Die Mentalität machte an diesem Nachmittag den Unterschied und bescherte Djokovic den nächsten grossen Titel. Australien, Paris, New York: Drei der vier grössten Tennisturniere gewann er in diesem Jahr. Zum Kalender-Grand-Slam, dieser historischen Aufgabe im Profitennis, fehlte ihm nur der Finalsieg in Wimbledon. Schon einmal war Djokovic diesem seltenen Kunststück, das zuletzt Rod Laver 1969 gelang, nahe gekommen: 2021 verhinderte Medwedew die Vollendung der Siegesserie in New York.

Nun die Revanche im Stile einer Machtdemonstration: Vom ersten Ballwechsel an liess Djokovic keinen Zweifel an seinem unbändigen Siegeswillen. Dem neun Jahre jüngeren Medwedew, der im Halbfinale Titelverteidiger Carlos Alcaraz (Spanien) entthront hatte, war er taktisch überlegen. Mit 36 Jahren avancierte Djokovic verdient zum ältesten US-Open-Champion im Profitennis.

Und untermauerte damit seine Ausnahmestellung, die sich nun auch wieder in der Weltrangliste niederschlägt: Djokovic löst Alcaraz auf Platz eins ab, er baut seinen Rekord auf 390 Wochen an der Spitze aus. Drei Millionen Dollar kassierte er für den Sieg und steigert sein Karriere-Preisgeld damit auf 175 Millionen Dollar – natürlich ebenfalls ein Superlativ.

Die knapp 25.000 Tennisfans, darunter zahlreiche Film- und Popstars, hatten einen Krimi erwartet. Immerhin hatte Medwedew Alcaraz entzaubert und seinen Dreisatzsieg 2021 dem US-Publikum in Erinnerung gerufen. Diesmal jedoch fand Djokovic Lösungen, auch wenn Medwedew frischer wirkte und die langen Ballwechsel gewann.

Boris Becker zeigte sich bei sportdeutschland.tv beeindruckt von Djokovics Serve-and-volley-Qualitäten und besorgt um die Fitness seines früheren Schützlings. «Heute ist er wirklich müde, die Netzangriffe sprechen Bände», sagte Becker. Djokovic taumelte tatsächlich, wehrte einen Satzball ab und rettete sich in den Tiebreak – eine seiner vielen Spezialdisziplinen.

Sohn Stefan rutschte unruhig auf seinem Stuhl in der Box hin und her, doch Papa hatte einen Plan und Unterstützung der Fans. Nach zweieinhalb Stunden lag Djokovic 2:0-Sätze vorne, und Medwedew rief den Physiotherapeuten. Auch beim jüngeren Herausforderer hatte der Kampf unter dem geschlossenen Dach Spuren hinterlassen. Djokovic brachte die Führung mit der «Mamba Mentality», die einst den grossen Kobe Bryant ausgezeichnet hatte, ins Ziel.

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