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«Vermehrt Diskussionen an der Kasse»: Minderjährige missachten Altersgrenze von «Smile»

Um den neuen Horror-Streifen «Smile» gibt es momentan einen grossen Hype in den sozialen Medien. Jugendliche filmen sich dabei, wie sie den Kinosaal völlig verstört verlassen. Auch in den Aargauer Kinos ist man zunehmend sensibilisiert.

«Die Nachfrage ist bei dem Film unüblich hoch für das Horror-Genre. Normalerweise findet dieses in unseren Kinos in Baden keinen grossen Anklang», so Franziska Sterk Küng, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Sterk Cine AG. Der Film wurde das erste Mal am 29. September gezeigt. Seit der Premiere haben sich rund 1800 Personen den Film angeschaut.

Ähnlich klingt es bei Youcinema. Rund 2000 Personen haben sich in die Filmvorstellung von «Smile» gesetzt. Für einen Horrorfilm ist dies laut Konrad Schibli, Inhaber der Youcinema AG, eine grosse Nachfrage. Gross ist die Nachfrage auch bei den Minderjährigen. Problematisch: Der 115 Minuten lange Film ist erst ab 16.

Minderjährige wollen sich «Smile» ansehen

Immer wieder versuchen sich Minderjährige in die Kinovorstellung des Horror-Streifens zu schleichen, wie Franziska Sterk Küng gegenüber ArgoviaToday sagt. «Wir müssen vermehrt Diskussionen mit jüngeren Gästen führen, welche den Film ebenfalls anschauen möchten.» Diese werden jedoch strikt abgewiesen. «Wir weisen die Minderjährigen darauf hin, dass in Begleitung eines Erwachsenen der Film bereits ab 14 angeschaut werden kann», so Küng.

Auch in den Kinos von Youcinema werden strengere Kontrollen gemacht. Wie Schibli sagt, kennen sie die Tricks der Minderjährigen bereits: «Eltern, Familienmitglieder sowie volljährige Freunde kaufen die Tickets und die Minderjährigen versuchen, sich so bei der Ticketkontrolle vorbeizumogeln.» Weiter versichert Schibli, dass dieses Vorgehen so gut wie nie funktioniert.

Die Psychiaterin Dr. Rose Cotter musste den Selbstmord einer ihrer Patientinnen mitansehen. Als wäre diese Tatsache nicht schon traumatisierend genug, erlebt die junge Frau nach diesem Ereignis immer wieder unheimliche Dinge, welche sich nicht erklären lassen. Dr. Cotter sieht überall plötzlich Menschen, die sie mit einem angsteinflössenden Lächeln anschauen. Niemand ausser ihr scheint dieses Phänomen zu bemerken. Die Ärztin verfällt langsam dem Wahnsinn und stellt Nachforschungen an. Dabei stösst sie auf weitere Opfer, die fast alle nicht länger als eine Woche überlebten, nachdem sie das seltsame Grinsen der Leute gesehen haben. Die Uhr läuft immer stärker gegen Rose und sie ist immer mehr davon überzeugt, dass ein Fluch auf ihr liegt. Diesen kann sie nur besiegen, wenn sie sich weit zurück in ihre eigene Vergangenheit begibt.

Dass der Film aus dem Kinoprogramm gestrichen wird, ist in den Aargauer Kinos keine Option. «Wenn randaliert und beschädigt wird, dann würden wir eine Absetzung des Filmes in Betracht ziehen», so Küng. Reklamationen aufgrund eines solchen Verhaltens während der Vorstellung von «Smile» gab es bei der Sterk Cine AG bereits. Die Störenfriede wurden danach jedoch direkt vor Ort angesprochen und gebeten, damit aufzuhören.

Durch Tiktok bekannt

Die grosse Reichweite erlangte der Horror-Streifen laut Küng vor allem durch die Plattform Tiktok. Das zeigen auch die verkauften Tickets: «In der ersten Spielwoche wurde der Film nicht gut besucht. In der zweiten Woche waren die Vorstellungen jedoch ausverkauft.» In den Videos zeigen die Influencerinnen und Influencer, welche vermehrt minderjährig sind, wie sie vor und nach dem Besuch des Horrorfilms aussehen. Auf Tiktok sind unzählige Videos unter dem Hashtag zu finden.

Der Film konnte in den ersten zwei Wochen einen Umsatz von 140 Millionen Dollar erzielen. Die Zahlen werden gemäss Prognosen noch um einiges steigen. Produziert wurde «Smile» für gerade einmal 17 Millionen und zählt somit zu einem «Low Budget» Film.