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«Die Aare wird vor allem mit Bern verbunden»: Aargau Tourismus will den Kanton in der Schweiz bekannter machen

Am Aargauer Tourismusgipfel in Zofingen wird im Nachgang zur Coronapandemie vor allem nach vorne geblickt. Die zu Beginn des Jahres lancierte Ferienregion Aargau-Solothurn soll weiterentwickelt werden. Der neue Direktor von Aargau Tourismus will indes das Selbstverständnis der Region stärken.

Wegen des Coronavirus fand der Aargauer Tourismusgipfel zum ersten Mal seit 2019 physisch statt. Den Start zum Anlass in Zofingen markierten – ganz im Sinne der touristischen Vermarktung – Führungen durch die historische Altstadt, die allesamt beim, nach dem Zofinger Stadthelden benannten, Niklaus-Thut-Brunnen begannen.

Auch eine Brunnenführung gehörte zum Angebot. Früher dienten die 22 Brunnen in der Zofinger Altstadt der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Heute zieht das Wasser, das durch den Aargau fliesst, vor allem Touristen an – so wie das Wasserschloss bei Brugg oder das Schloss Hallwyl am Hallwilersee.

«Mit allen Wassern gewaschen»

Und Wasserschloss trifft auch auf den Aargau zu – und das gleich im doppelten Sinne: 45 historische Schlösser, Burgen und Festungen stehen hier, dazu fliessen mit Aare, Limmat, Reuss und Rhein vier der grössten Schweizer Flüsse durch den Kanton. So passte auch das Motto des diesjährigen Tourismusgipfels – «Aargau mit allen Wassern gewaschen».

Dem Fokus auf das Wasser mit all seinen Nuancen will Aargau Tourismus auch 2022 und darüber hinaus treu bleiben. Das soll aber noch stärker vermarktet werden – geht es nach dem Regierungsrat und Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres Dieter Egli (SP).

Der Aargauer Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli (SP) richtet sein Grusswort an die Vertreterinnen und Vertreter von Aargau Tourismus.
Alex Spichale

Zu den versammelten Aktionären und Vereinsmitgliedern von Aargau Tourismus sagte er: «Aare, Reuss und Limmat zeigen beim Wasserschloss bei Brugg am eindrücklichsten, dass der Aargau ein Wasserkanton ist. Wir sind das Aareland. Das ist eine gute Nachricht, zeigt aber auch, dass wir noch einiges zu tun haben bezüglich Vermarktung.»

Wellness und historische Altstädte stärken

Denn: Die Aare werde noch immer vor allem mit dem Kanton Bern identifiziert. Die vier grossen Thermalbäder im Aargau seien zwar schweizweit bekannt, aber nicht im Zusammenhang mit dem Kanton, sondern mit den jeweiligen Ortschaften wie Schinznach-Bad oder Baden, wo im November des vergangenen Jahres die Wellness-Therme Fortyseven eröffnet wurde.

Mit dem kantonalen Programm «Aargau 2030» solle deshalb unter anderem auch das Image als Wellnesskanton gestärkt werden. «Wer Aargau denkt, soll Wellness denken», sagte Egli.

Die 14 historischen Altstädte – wie beispielsweise diejenigen in Bremgarten, Rheinfelden oder Zofingen – sollen ebenfalls «bekannter» gemacht werden. «Sodass alle Angebote, auch die Gastronomie und die Hotellerie, profitieren», sagte Egli. Damit sprach der Regierungsrat insbesondere diejenigen Branchen an, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren aufgrund der Coronakrise besonders litten.

Ein neues Selbstverständnis fördern

Gerade auf die Pandemie und damit verbundene Krise des Tourismus wurde jedoch während des gesamten Anlasses im Zofinger Stadtsaal kaum eingegangen. Vorwärts schauen war die Devise. So sprach Kathrin Scholl, Verwaltungsratspräsidentin von Aargau Tourismus, denn auch vor allem Projekte an, die wie die Ferienregion Aargau-Solothurn zum Anfang des Jahres lanciert wurden.

Jürgen Hofer, Direktor von Solothurn Tourismus (links), und Kathrin Scholl, Verwaltungsratspräsidentin von Aargau Tourismus, zur Lancierung der Ferienregion Aargau-Solothurn, welche durch die Aare verbunden ist.
Alex Spichale

Aber auch weitere bedeutende Projekte seien entstanden, insbesondere auch mit der Website schulreise.ch, die noch durch eine Intention der früheren Direktorin von Aargau Tourismus Andrea Portmann. «Eine schweizweite Innovation», sagte VR-Präsidentin Scholl.

Im Februar hatte zudem Holger Czerwenka seine neue Stelle als Direktor von Aargau Tourismus angetreten. An seinem ersten Tourismusgipfel sagte er: «Ich will, dass der Aargau mehr wird.» Das Selbstverständnis der Region müsse stärker werden. Denn «Perlen», wie der Jurapark oder das Wasserschloss, habe der Kanton genug. Auch habe der Aargau 700’000 Einwohnerinnen und Einwohner, welche diese Botschaft nach aussen tragen können würden.

Holger Czerwenka ist seit Anfang Februar neuer Direktor von Aargau Tourismus.
Alex Spichale

Aargau Tourismus will das Motto «Mit allen Wassern gewaschen» in seine Vermarktungsstrategie einbinden. Unter anderem mit der Lancierung der Kampagne «Bäderkanton» ab Anfang Oktober. Der Aargau soll schweizweit als Bäderkanton positioniert werden. Dazu soll die Ferienregion Aargau-Solothurn weiterentwickelt werden. Unter anderem haben die Tourismusverbände beider Kantone eine Erlebniskarte erstellt, die elf Ideen für Familienferien in den beiden durch die Aare verbundenen Kantonen liefert – passend auch zu den elf Aargauer Bezirken.

Czerwenka kündigte zudem an, dass Aargau Tourismus als Ehrengast am jurassischen Pferdefest Marché-Concours einen Pavillon betreiben wird. Das Fest wurde wegen Corona zweimal verschoben, genauso wie der Aargauer Tourismusgipfel.

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