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Lage weiter angespannt: So steht es um Fallzahlen, Spitaleintritte und Impfungen im Aargau

Weniger Neuinfektionen, aber Omikron steht vor der Tür

Der Kanton Aargau meldet für die drei Tage von Freitag bis Sonntag 1754 Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Das sind fünf Prozent weniger als in der Vorwoche. Der 7-Tages-Durchschnitt der Neuinfektionen hat letzte Woche einen Höhepunkt erreicht. Seither sinkt er:

Verlauf der Corona-Fallzahlen im Aargau

In der vergangenen Woche wurden im Aargau 4386 Neuinfektionen bekannt. Das sind rund 14 Prozent weniger als in der Woche zuvor.

Entspannt sich die Situation? Das sei noch unklar, schrieb Michel Hassler, Mediensprecher des Departements für Gesundheit und Soziales, am Freitag auf Anfrage: «Es ist noch zu früh, um Schlüsse zu ziehen.» Die Fallzahlen sänken gegen Ende Woche oft ab. Ausserdem sei eine rasche Verbreitung der Omikron-Variante möglich. Infektiologe Christoph Fux vom Kantonsspital Aarau gab am Sonntag in der AZ zu bedenken, dass Omikron so ansteckend sei, dass die Gesamtmenge der Angesteckten so stark steigen werde, dass darunter insgesamt mehr schwer Erkrankte sein dürften als heute.

Beim Infektionsgeschehen nach Altersgruppen gibt es eine Verschiebung. Letzte Woche wurden die meisten Neuansteckungen bei den 40- bis 49-Jährigen entdeckt. Zuvor waren jeweils die 10- bis 19-Jährigen am stärksten betroffen. Bei diesen sank allerdings die Zahl der durchgeführten PCR- und Schnelltests letzte Woche relativ stark.

Spitäler: «Keine Entspannung in Sicht»

Die Situation im Gesundheitswesen ist weiterhin angespannt. Noch immer liegen über 100 Corona-Erkrankte in den Aargauer Spitälern. Während der Andrang auf den allgemeinen Abteilungen zurückgeht, nimmt die Zahl der schweren Verläufe weiter zu: 24 Corona-Patientinnen und -Patienten befinden sich auf Intensivstationen und vier auf Überwachungsstationen:

Auslastung der Aargauer Spitäler durch Corona-Erkrankte

76 Prozent der Intensivbetten im Aargau sind gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) belegt. Corona-Erkrankte belegen rund die Hälfte der Betten.

Die Spitaleinweisungen hinken den Infektionen jeweils hinterher. Hassler zur aktuellen Lage: «Nicht zwingend notwendige Operationen müssen teilweise verschoben werden. Eine Entspannung ist derzeit nicht in Sicht.» Das Kantonsspital Aarau hat 20 Prozent der OP-Kapazitäten zurückgefahren.

Impfungen: Etwas mehr Tempo beim Booster

Seit Montag haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants und Freizeitbetrieben. Dass die 2G-Regel kommt, war schon vorletzte Woche absehbar, als der Bundesrat diese Massnahme in die Konsultation schickte. Diese Verschärfung scheint jedoch keinen Einfluss auf die Impfwilligkeit der Ungeimpften zu haben. Die Zahl der Erstimpfungen hat letzte Woche abgenommen:

In der Woche zuvor liessen sich mehr Menschen zum ersten Mal gegen Corona impfen – sogar mehr als während der nationalen Impfwoche. Das könnte diverse Gründe haben: Die – bereits wieder obsolete – Ausweitung der Zertifikatspflicht mit 3G, die steigenden Fallzahlen, die angespannte Situation in den Spitälern oder die Abstimmung über das Covid-Gesetz.

Bei den Auffrischimpfungen hat der Kanton leicht an Tempo zugelegt: 29’428 Booster-Impfungen wurden verabreicht. Das sind 3000 Dosen oder elf Prozent mehr als in der Vorwoche.

75,3 Prozent der über 12-Jährigen sind doppelt geimpft. Gut jeder Fünfte hat eine Booster-Impfung erhalten. Bei den über 70-Jährigen sind es gemäss BAG über 60 Prozent. Die Angaben des BAG und des Kantons können voneinander abweichen.

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