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Sechslinge auf der Zügerfarm: Jetzt braucht es eine Milchbar für die Lämmer

Grosse Überraschung auf der Zügerfarm von Gisela und Thomas Züger in Unterlunkhofen: Ein Mutterschaf brachte Sechslinge zur Welt. Nun ist Einfallsreichtum gefragt, um die sechs hungrigen Lämmer sattzubekommen. 

Seit Gisela und Thomas Züger den neuen Schafbock im Stall ihrer Farm in Unterlunkhofen haben, kommt es zu auffallend vielen Mehrlingsgeburten. An sich ist dies nichts aussergewöhnliches bei Schafen. Drillinge sind eine Ausnahme bei Schafen. Doch was sich vergangene Woche bei Zügers abspielte, das war dann doch mehr als aussergewöhnlich.

Eines der Mutterschafe sei mehr gerollt als gegangen, schreibt Claudia Nick, die ebenfalls in Unterlunkhofen lebt und Zeuge der aussergewöhnlichen Vorgänge auf der Zügerfarm wurde. Gisela und Thomas Züger beschlossen, das Schaf zu separieren. Das Tier gebar gesunde Drillinge. Claudia Nick schreibt: «Trotzdem war sie noch immer sehr rund und etwas unbeholfen auf den Beinen.»

Der Tierärztin war das nicht mehr geheuer

Zwei Tage später war klar, weshalb: Bei einer Stallkontrolle lag ein frisch geborenes Lamm im Stroh. Nun wurden die Landwirte stutzig. Sie riefen die Tierärztin an. Währenddessen gebar das Schaf ein weiteres Lamm. Der Tierärztin waren die Schilderungen von Gisela Zürcher nicht mehr geheuer und sie beschloss, das Tier zu untersuchen.

Eine Milchbar macht es möglich, dass alle sechs Lämmer aufs Mal gefüttert werden können. 
Bild: zvg

Bei der Kontrolle zog sie ein weiteres Lamm aus dem Schaf. Claudia Nick schreibt: «Ein Mutterschaf das Sechslinge zur Welt bringt und alle gesund sind, dies hat es auf der Zügerfarm noch nie gegeben!» Mutter und Lämmer seien wohlauf. Die Zürchers aber sind gefordert. Ab sofort galt 24-Stunden-Betrieb im Stall. Denn das Mutterschaf hat zu wenig Milch für alle sechs Lämmer. Rund um die Uhr werden Schoppen zubereitet und den jungen Lämmern verfüttert. Es sei schwierig, den Überblick zu behalten, welches Tier bereits seine Flasche leergetrunken habe, schreibt Nick.

Auch Thomas Züger freut sich über das unerwartete Glück im Stall.
Bild: zvg

Doch Nachbar und Mitarbeiter Roman Nick hatte eine Idee und zimmerte aus einfachen Holzbrettern eine Milchbar. Hier können alle sechs Tiere gleichzeitig trinken. Claudia Nick schreibt: «Das heftige Saugen, Schlabbern und Geniessen ist allerliebst zu beobachten.» Den Tieren sei es offensichtlich wohl bei Zügers, eine bessere Auszeichnung für die Tierhalter gäbe es nicht, schlussfolgert Claudia Nick.