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ABB eröffnet 45-Millionen-Neubau – Schweiz-Chefin: «300 Stellen in den letzten fünf Jahren geschaffen»

Im neuen ABB-Kompetenzzentrum dreht sich alles um die Zukunftstechnologie Leistungselektronik: 750 Mitarbeitende teilen sich hier 500 Arbeitsplätze. Ihre Produkte sind für den Weltmarkt bestimmt. Und das Unternehmen will weiter wachsen, sagt ABB-Schweiz-Chefin Nora Teuwsen. 

«Emotion» ist die grösste Investition von ABB in der Schweiz seit über zehn Jahren: Die Kosten für das neue Multifunktionsgebäude in Untersiggenthal belaufen sich auf rund 45 Millionen Franken.

Kommenden Montag werden die Mitarbeiter das Minergie-Gebäude mit fünf Obergeschossen beziehen. Es bietet Platz für 500 Arbeitsplätze, die sich 750 Mitarbeitende aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Verkauf und Service sowie Projektabwicklung und Engineering teilen.

Am Donnerstag fand nach zwei Jahren Bauzeit die feierliche Eröffnung statt. Nora Teuwsen, die Vorsitzende der Geschäftsleitung von ABB Schweiz, sprach bei ihrer Rede von einem «Bekenntnis für den Standort Schweiz». 1300 Mitarbeitende zählt ABB in Untersiggenthal.

Das ist – nach dem Verkauf der Stromnetzsparte an Hitachi und der Abspaltung des Turboladerherstellers Accelleron – rund die Hälfte der 2500 Mitarbeitenden im Raum Baden. Die Bäderstadt ist bekanntlich der Geburtsort der BBC, die mit der schwedischen Asea 1988 zur ABB fusionierte. Schweizweit zählt ABB heute 3500 Mitarbeitende.

Standort hat Potenzial für Erweiterung

«Wir haben in Untersiggenthal 300 Stellen in den letzten fünf Jahren geschaffen», sagte Nora Teuwsen zur AZ. Der ABB-Standort in Untersiggenthal habe nach wie vor Potenzial für eine Erweiterung. «Wir wollen weiter wachsen», bekräftigte Teuwsen. Untersiggenthal ist auch der grösste der acht Schweizer Produktionsstandorte des Unternehmens.

Dem Neubau kommt gerade wegen des Wachstumshungers von ABB eine zentrale Bedeutung zu. ABB nennt den Standort Untersiggenthal ein «globales Kompetenzzentrum für Leistungselektronik». Bei dieser wiederum handelt es sich um eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft. «Diese Schlüsseltechnologie ermöglicht es uns, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in den Zukunftsmärkten Mobilität, Industrie und erneuerbare Energien zu steigern», sagte Adrian Rothenbühler, Leiter Geschäftsbereich Motion ABB Schweiz.

Das neue ABB-Multifunktionsgebäude «Emotion» weist 500 Arbeitsplätze auf. 
Bild: zvg

Investition in Schlüsseltechnologie der Zukunft

Die Leistungselektronik sorgt dafür, so die ABB in ihrer Mitteilung zur Eröffnung, dass Strom «besonders zuverlässig und effizient in die gewünschte Form» umgewandelt wird. Sie komme in sogenannten Traktionsumrichtern für Züge, Elektrobusse oder Trams zum Einsatz. Umrichter sorgen bei Wind- oder Wasserkraftkraftanlagen sowie in Motoren mit drehzahlgeregelten Antrieben für Energieeinsparungen und Qualitätssteigerungen.

Eröffnung mit dem Buzzer: Gabrielle Krafft (Chief Financial Officer, Traction Division), Chris Poynter (Präsident System Drives Division), Adrian Rothenbühler (Lokaler Leiter Geschäftsbereich Motion, ABB Schweiz AG), Tarak Mehta (Präsident Motion Business Area), Nora Teuwsen (Vorsitzende der Geschäftsleitung, ABB Schweiz AG), Bernd Krainick (Verwaltungsratspräsident ABB Schweiz AG), Stephan Attiger (Aargauer Regierungsrat, Manuel Alberati (Architekt, UC’NA). 
Bild: Alex Spichale
Der Eingang  zum Multifunktionsgebäude Emotion. Den Namen haben Mitarbeitende im Rahmen eines Wettbewerbs auserkoren.
Bild: Alex Spichale
Der Aargauer Baudirektor Stephan Attiger und Nora Teuwsen, Vorsitzende der Geschäftsleitung ABB Schweiz, im Neubau. 
Bild: Alex Spichale
500 Arbeitsplätze bietet „Emotion“. 
Bild: Alex Spichale

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Mitarbeitende können zu Fuss in den fünften Stock laufen, oder einen Lift nehmen.
Bild: Alex Spichale

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Bild: Alex Spichale

Bild: Alex Spichale

Bild: Alex Spichale

Das neue Multifunktionsgebäude ist für ABB zudem wichtig im Kampf um Fachkräfte. Die Attraktivität des Arbeitsplatzes kommt eine immer zentralere Rolle zu. Nora Teuwsen sprach an der Eröffnung zu den Gästen denn auch von einem «wichtigen Schritt, um uns als Arbeitgeberin erster Wahl zu positionieren und im Zeitalter des Fachkräftemangels die besten Talente und erfahrene Arbeitskräfte anzuziehen. Wir möchten unseren Mitarbeitenden erstklassige Rahmenbedingungen bieten, um Innovation, Pioniergeist und Nachhaltigkeit zu fördern.»

Regierungsrat Stephan Attiger dankte in seinem Grusswort für das Commitment für den Standort im Kanton Aargau. «Die ABB ist auch ein wichtiger Grund, wieso die Schweiz als innovatives Land gilt», sagte er. Attiger verwies auf das grosse Know-how auf engstem Raum in der Region, nannte etwa das ABB-Forschungszentrum in Baden-Dättwil, das Paul Scherrer Institut in Villigen mit dem Park Innovaare oder die ABB-Technikerschule in Baden. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Kompetenz auch künftig gebündelt werde und sagte: «Es ist wichtig, dass wir den Jungen in Ausbildung Perspektiven geben können.»