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Verkehrsbetriebe stellen Buslinie  wegen Chaffeurmangel ein

Wegen eines Personalengpasses verkehrt die VBL-Linie 5 von  Kriens nach Emmenbrücke bis zum Fahrplanwechsel im Dezember nicht mehr.


Die Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL) will die Buslinie Kriens-Emmenbrücke bis zum 10. Dezember einstellen. Dies aufgrund des sich «zuspitzenden» Fachkräftemangels und «kurzfristiger Absenzen» beim Fahrpersonal.

In diesem Jahr habe die VBL mehr Kündigungen verzeichnen müssen, sagte Andrea Arnet, stellvertretende Personalleiterin der VBL an an der Medienkonferenz vom Dienstagvormittag. So sei der Verkehrsbetrieb nach und nach in einen Personalengpass reingerutscht.

Dadurch sei auch das Reservepool an Personen, welche bei Personalausfällen kurzfristig Dienste übernehmen können, immer kleiner geworden. «Die Situation ist im Laufe des Herbstes immer kritischer geworden», sagte Dominik Birrer, Leiter Leitstelle und Betriebsbüro der VBL.

Ein weiterer Grund für den Personalengpass sei die Auflösung des Betriebsvertrags mit der Heggli AG in Kriens, sagte Sämi Deubelbeiss, Mediensprecher der VBL. Das Transportunternehmen betrieb für die VBL 30 Jahre lang mit rund 50 Mitarbeitenden sechs Buslinien rund um Horw.

Da die Firma Schwierigkeiten hatte, genügend Mitarbeitende zu rekrutieren, wurde Anfang Jahr die Auflösung beschlossen. Die 50 Mitarbeitenden werden von der VBL übernommen. Diese würden derzeit auf den VBL-Linien eingearbeitet, wodurch VBL-Mitarbeitende die Heggli-Linien übernehmen müssten, so Deubelbeiss.

Kürzere Dienstzeiten geplant

Auch die Arbeitszeiten sorgten für Unzufriedenheit bei den Arbeitnehmenden, sagte Dominik Birrer. Bei einem geteilten Dienst gebe es Präsenzzeiten von bis zu 14 Stunden, was für die Mitarbeitenden belastend sei. Per Dezember würde diese Präsenzzeit auf 12 Stunden gekürzt.

Für Ärger gesorgt hätte auch ein neues Parkplatzregime bei der VBL. Dieses erlaube es nur noch bestimmten Chauffeuren, beispielsweise bei einem strengen Wechsel von einem Spät- auf einen Frühdienst, gratis zu parkieren. Für die restlichen Mitarbeiter falle eine Parkgebühr von 10 Franken pro Tag an.

Ebenfalls ein grosses Thema sei die Ferienplanung. So können die Mitarbeitenden nur alle zwei Jahre während der Schulferienzeit Urlaub beziehen. Für Familienväter- oder mütter sei dies sehr unpraktisch.

Als Massnahme plant die VBL nebst der Anpassung der Dienstzeiten, die Anstellungsbedingungen zu verbessern, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Auch soll im nächsten Jahr eine Lohnmassnahme von 2,5 Prozent gesprochen werden, so Andrea Arnet. Doch mit einer Lohnerhöhung sei es nicht getan. «Wir versuchen die Bedürfnisse der Mitarbeitenden individuell abzuholen und den Betrieb optimieren.» (sda)