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Neue Zahlen zeigen: So hat Corona unser Leben beeinflusst

Bei den Folgen der Coronakrise stehen oft ökonomische Betrachtungen im Fokus. Neue Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS) geben nun Aufschluss darüber, wie die Pandemie sich auf die Wohlfahrt der Schweizer Bevölkerung ausgewirkt hat. Gestützt darauf lassen sich folgende Aussagen machen:

Die Lebenserwartung ist letztes Jahr im Vergleich zu 2019 gesunken – allerdings nicht auf beide Geschlechter gleichermassen. Bei den Männer betrug der Rückgang 0,9 Jahre auf noch 81,0 Jahre. Frauen hatten 2020 eine Lebenserwartung von 85,1 Jahre. Das sind sechs Monate weniger.

Im europäischen Vergleich ist die Bevölkerung in der Schweiz mit der allgemeinen Lebenssituation sehr zufrieden. Der Anteil der über 16-Jährigen, die eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihrem jetzigen Leben haben, rutschte aber in der Pandemie ab. Waren es zu Beginn des ersten Lockdowns noch 39,7 Prozent, stimmten dieses Jahr noch 36,6 Prozent dieser Aussage zu.

Allen Unkenrufen zum Trotz ist das Vertrauen in das politische System der Schweiz gewachsen. Gemäss BFS-Statistik sagten dieses Jahr 51 Prozent der Menschen, dass sie ein grosses Vertrauen ins System hätten. Vor der Pandemie waren es noch 47 Prozent. Während des ersten Lockdowns betrug der Anteil gar zwischenzeitlich 54 Prozent. Generell haben Männer mehr Vertrauen ins politische System als Frauen.

Wegen der Coronamassnahmen war die institutionalisierte Freiwilligenarbeit relativ stark eingeschränkt. Letztes Jahr engagierten sich noch 15,9 Prozent der Wohnbevölkerung über 15 Jahren in Vereinen und Organisationen. Vor der Pandemie waren es knapp 20 Prozent. Einen leichten Anstieg gab es dagegen bei der informellen Freiwilligenarbeit wie Nachbarschaftshilfe, Kinderbetreuung oder Pflege von Verwandten.

Aussagen macht das BFS auch zu ökonomischen Indikatoren:

Auch im wirtschaftlichen Bereich hinterliess die Pandemie ihre Spuren. Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf sank 2020 gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent. Schwächer wurde auch die wirtschaftliche Verflechtung mit dem Ausland. Der Öffnungsgrad der Schweizer Volkswirtschaft ging von 52 auf 48 Prozent zurück. Die Exporte sanken um 7 Prozent, die Importe gar um 11 Prozent.

Die Coronamassnahmen haben die Finanzen des Staates stark belastet. Die Verschuldung der öffentlichen Hand – also von Bund, Kantonen und Gemeinden – wuchs letztes Jahr um 11 auf 304 Milliarden Franken. Der Anteil der Gesamtverschuldung am BIP stieg von 41 auf 43 Prozent. Ins Gewicht fielen vor allem die Ausgaben für Sozialleistungen – allen voran für die Arbeitslosenversicherung.

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