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Vor dem Zirkusfestival gibt’s ein Shooting für den Kanton: Französische Artistengruppe setzt Aargauer Kulturerbe in Szene

Das Aarauer Zirkusfestival «cirqu’» hat sich etabliert: Nicht nur, dass einige Vorstellungen schon Wochen vor dem Event ausverkauft sind. Nun darf der französische Eröffnungsakt «XY» sich nicht nur durch die Altstadt, sondern für eine Fotostrecke auch rund um kulturhistorische Stätten im Kanton ranken.

Unverbindlichkeit grassiert. Das betrifft neu nicht nur die Gastrobranche, sondern auch die Kultur: Seit Corona hat der Vorverkauf an Bedeutung verloren, Tickets werden erst wenige Tage vor der Vorstellung oder gar erst an der Abendkasse verkauft. Umso glücklicher ist das Team des Aarauer Zirkusfestivals «cirqu’», das Mitte Juni beginnt: Bereits sind die ersten der 35 Vorstellungen ausverkauft.

Damit hat sich «cirqu’» innert acht Jahren zu einem Publikumsmagneten gemausert. «2015 begannen wir ganz klein und mit nur drei Vorstellungen», sagt Geschäftsleiterin Madlaina Bundi. Damals, als «zeitgenössischen Zirkus» hierzulande noch kaum jemand kannte, kamen 820 Zuschauerinnen und Zuschauer. Tempi passati: Jetzt hat das Team 2500 Mahlzeiten bestellt, allein für Artistinnen, Artisten sowie die Crew. Und zu den 35 Vorstellungen, für die es Tickets zu kaufen gibt, kommen noch 16 frei zugängliche Vorstellungen sowie Schulvorstellungen. «Auch Letztere sind so gefragt, dass wir bereits verschiedenen Schulklassen absagen mussten», so Bundi.

Beim Kanton offene Türen eingerannt

Beliebt ist das Festival aber nicht nur beim Publikum. So schreibt das OK in einer Mitteilung, dass die französische Gruppe «XY», die das Festival mit ihrem Auftritt in der Altstadt am 16. Juni offiziell eröffnet, davor für ein Projekt im Rahmen von «Hallo! Kulturerbe» vom Kanton engagiert wurde. «Geplant ist eine Fotostrecke, für die ‹XY› Aargauer Denkmäler artistisch-architektonisch interpretiert», sagt Roman Müller, künstlerischer Leiter von «cirqu’».

Eine Idee, mit der man beim Kanton offene Türen eingerannt hat: «Wir wollen die Gelegenheit nutzen, das Kulturerbe auf ungewohnte Art zu inszenieren», sagt Georg Matter, Leiter Abteilung Kultur. «Als mögliche Objekte haben wir beispielsweise die Ruine Schenkenberg, das Amphitheater Windisch oder die Strohdachhäuser in Muhen und Kölliken vorgeschlagen.»

Mit den Bildern könnte beispielsweise die Website gestaltet oder eine Postkartenserie gedruckt werden. Noch stehen die definitiven Sujets aber nicht fest: «Die Bildstrecke wird von Samuel Bouton gemacht, dem Hausfotografen der ‹Compagnie XY› und selbst Architekt», sagt Müller. «Welche er mit ‹XY› fotografieren wird, wird er erst nach einer Besichtigung entscheiden.» Verstärkt wird die Compagnie für die Fotostrecke durch 15 Zirkusschülerinnen und -schüler aus der Romandie.

Ticket-Verkauf zunehmend national

Was die Organisatoren zusätzlich freut: Die Tickets werden nicht mehr nur in die Region, sondern zunehmend schweizweit verkauft. Für dieses Jahr hat das OK nun auch erstmals eine Partnerschaft mit den SBB vereinbaren können: Wer mit dem ÖV anreist, bekommt 20 Prozent Rabatt auf das cirqu’-Ticket.

cirqu’9 vom 15. bis 25. Juni (bereits ab 10. Juni mit Performances im öffentlichen Raum). Infos auf www.cirquaarau.ch.