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Dubiose Jobangebote auf WhatsApp: Das steckt dahinter

Eine wildfremde Person bietet Ihnen auf WhatsApp einen neuen Job an. Das klingt nicht nur verdächtig – es ist es auch. Die Kantonspolizei warnt vor dieser und einer anderen Betrugsmasche.

Fast jeder hat in den letzten Monaten mindestens ein dubioses Jobangebot auf Social Media oder WhatsApp bekommen. Hinter den Angeboten stehen in den meisten Fällen Betrüger, die es auf Geld oder persönliche Daten ihrer Opfer abgesehen haben.

Allein im Aargau wurden in den letzten zwei Wochen rund 20 Betrugsversuche der Kantonspolizei gemeldet. Dabei handelt es sich um solche Anfragen per WhatsApp und um eine andere Telefonbetrugsmasche. Auch das Nationale Zentrum für Cybersicherheit NCSC hat zahlreiche Meldungen zu betrügerischen Jobangeboten erhalten. Doch was ist das Ziel der Betrüger?

Einerseits ist da natürlich das Geld. So sollen die Opfer rund 200 Franken in eine Kryptowährung investieren. Wenn das Geld überwiesen ist, melden sich die Betrüger meistens nicht und wenn, dann nur um noch mehr Geld zu ergattern, wie Kapo-Sprecherin Vanessa Rumpold erklärt. Die Betrüger verlangen absichtlich nicht höhere Beträge. Sie sollen für den Normalverbraucher erschwinglich wirken.

Kapo-Sprecherin Vanessa Rumpold
Bild: Brian Wong

Nie antworten, die Nummer blockieren und den Chat löschen

Andererseits versuchen die Betrüger, auf diese Art an persönliche Daten zu gelangen. Dafür reicht schon eine Antwort auf das vermeintliche Jobangebot, da die betroffene Nummer als aktiv abgespeichert wird. Diese kann dann bei anderen Betrugsmaschen verwenden werden. Deswegen empfiehlt Rumpold: Nie antworten, die Nummer blockieren und den Chat löschen.

Die Cybercrime-Stelle der Kantonspolizei Zürich schreibt auch von einer ähnlichen Masche:

«Die Betrüger behaupten, dass sie für Jobs rekrutieren, die hohe Provisionen für die Bewertung von Reiseattraktionen und Reisepaketen bieten.» Die Opfer sollen auf den gefälschten Websites der Betrüger ein Konto erstellen und dort Geld aufladen, um die Reiseangebote zu prüfen und Vergütungen zu erhalten. Schlussendlich ist das Geld dann weg.

Wer die Betrüger sind und von wo sie kommen, lässt sich laut Rumpold noch nicht sagen. Die Nummern stammen unter anderem aus Nordamerika, Thailand oder sogar aus der Schweiz, wie sich aus der Vorwahlnummer herauslesen lässt. An die Telefonnummern gelangen die Betrüger via Darknet oder mit einfachem System: Sie klappern einfach alle möglichen Nummern ab.

Auch eine andere Betrugsmasche beschäftigt die Kantonspolizei

Die Methode mit den angeblichen Jobangeboten ist gemäss Kantonspolizei Aargau nicht die einzige Betrugsmasche, die aktuell angewendet wird. Seit einiger Zeit werden Personen von unbekannten Schweizer Handynummern angerufen. Wenn der Anruf entgegengenommen wird, ertönt eine englische Stimme ab Band. Es gibt verschiedene Arten von Anrufen: Bei den einen geht es um Drogenschmuggel, bei den anderen um Probleme mit der Identitätskarte.

Der Aufruf der unbekannten Täterschaft bleibt laut Kantonspolizei Aargau jedoch immer derselbe: «Press 1» fordert die Computerstimme die angerufene Person auf. So würde man mit einem Polizisten verbunden werden. In Wahrheit steckt aber eine unbekannte Täterschaft hinter dem «Polizisten». Diese möchte die Handynutzer dazu bringen, eine Software zu installieren, um dann E-Banking und Co. auszuspionieren.

Kapo-Mediensprecher Marco Roduner erklärt, wie die Betrüger vorgehen:

Die Schweizer Handynummern, die aktuell gerne von der unbekannten Täterschaft verwendet werden, sind gespoofed. Das heisst, die Täterschaft versteckt sich hinter Nummern von Drittpersonen, was via Internettelefonie möglich ist.