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Sandro Burkis Firma Marco Polo gibt die «Schützenstube» auf – Nachfolge gesucht

Die Marco Polo Hospitality Group verlässt das Restaurant beim Buchser Schiesssportzentrum nach nur zwei Jahren. Mitschuldig war Corona. Damit stoppt die Firma ihre Expansion in Richtung Aarau. Nun wird ein neuer Pächter gesucht.

Ursprünglich war die Idee, nach Aarau zu expandieren: Die Firma Marco Polo, bei der FC-Aarau-Sportchef Sandro Burki Verwaltungsratspräsident ist, übernahm Ende 2020 das Restaurant Schützenstube, das Vereinslokal der Schiessanlage im Lostorf in Buchs. Das Unternehmen war damals auf Expansionskurs, hatte nach Wohlen, Bremgarten und Brugg Anfang 2021 auch ein Lokal in Waltenschwil übernommen und beschäftigte zeitweise über 50 Angestellte.

Das Schild vom Restaurant Schützenstube Ende 2020.
Urs Helbling (Archiv)

Buchs war ein erster Schritt in Richtung Kantonshauptstadt. Nun wurde die Eroberung Aaraus durch das Hotel- und Gastrounternehmen ein Opfer von Corona: In den ersten Monaten in Buchs durfte man das Lokal gar nicht öffnen. Als man endlich loslegen konnte, gestaltete sich die Rückkehr der Gäste als eher zögerlich. Das Virus geisterte herum, viele vor allem ältere Personen blieben fern.

Auf Anfrage erklärt Managing Director René Holenweger: Der erwartete Umsatz wurde nicht erreicht, man gebe Buchs nun auf, weil es zu weit von den anderen Gaststätten der Firma im Freiamt entfernt sei. Für den Betrieb sei dies zu aufwendig. Hätte man, wie zuerst erhofft, weiter nach Aarau vorstossen können, wären Synergien mit dem Standort Buchs entstanden. Doch er sagt:

«In Aarau wurden wir nicht fündig.»

VR-Präsident und FCA-Sportchef Sandro Burki (links) und Managing Director René Holenweger 2019 bei der Eröffnung des Hotels in Brugg.
Michael Hunziker (Archiv)

Statt Aarau zu erobern, konzentriert sich die Firma nun aufs Freiamt

Das Unternehmen will sich laut René Holenweger nun neu positionieren. Anfang dieses Jahres wurde auch der Standort in der Brugger Altstadt aufgegeben, die Business-Wohnungen in Wohlen und die «Sonne» in Bremgarten wurden verkauft. Marco Polo besitzt heute keine Liegenschaften mehr, führt aber als Mieter oder Pächter die 16 Business-Wohnungen in der «Sonne» in Bremgarten weiter, samt Restaurant und einer Bar, dazu auch ein Café an der dortigen Marktgasse und den kleinen Lebensmittelladen Städtlimärt, organisiert öffentliche und private Events.

2019 waren sie die alten und neuen Besitzer der Bremgarter «Sonne»: Sandro Burki, Albert Seiler, René Holenweger, Elisabeth Seiler und Toni Lleshaj (von links).
Dominic Kobelt (Archiv)

Weiter führt die Firma das Marco-Polo-Restaurant in Wohlen, die Badi-Restaurants in beiden Ortschaften sowie das «Volare» im benachbarten Waltenschwil. «Wir haben uns aufs Freiamt konzentriert.»

Das Verhältnis mit den Verpächtern war gut

Probleme mit den Eigentümern in Buchs, dem Gemeindeverband Regionale Schiessanlage, habe es nie gegeben. «Das sind sehr flotte Leute», sagt René Holenweger.

Umgekehrt sagt auf Anfrage auch der Verband, man sei mit Marco Polo «sehr zufrieden gewesen». Nun wird für das Lokal mit rund 150 Plätzen ein neuer Pächter gesucht. Laut einem Inserat im «Landanzeiger» habe das Restaurant vorab dem Schiesssportzentrum und dessen Anlässen zu dienen, könne aber auch ausserhalb der Schiesszeiten betrieben werden.