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Endlich schmerzfrei dank Strahlentherapie

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Die Strahlentherapie ist seit Jahren eine erfolgreiche und bewährte Behandlungsmethode. Sie wird nicht nur bei Tumorerkrankungen mit grossem Erfolg eingesetzt, sondern auch bei entzündlichen Weichteilerkrankungen oder Abnutzungserscheinungen.

Über Wochen quälten Jacqueline S. starke Schmerzen. Der Besuch bei der Ärztin brachte schliesslich Gewissheit: Tennisellenbogen – ein schmerzhafter Reizzustand des Ellenbogens. Die 55-Jährige versuchte die Beschwerden unter anderem mit Schmerzmitteln, Physio- und Stosswellentherapie nachhaltig zu lindern. Doch nichts half. «Es ging so weit, dass ich nicht einmal mehr meinen Beruf ausüben konnte», erinnert sich Jacqueline S. Als sich ihr Zustand auch nach über einem halben Jahr und zahlreichen konservativen Therapieversuchen nicht verbessert hatte, riet ihr ihre Ärztin zu einer Strahlentherapie.

Linderung schon nach wenigen Sitzungen

Die Strahlentherapie wird häufig mit der Behandlung bösartiger Tumore gleichgesetzt. Doch diese Therapiemethode kann noch weit mehr. Zum Beispiel lindert sie Schmerzen, die durch Entzündungen der Sehnen und Schleimbeutel an Schulter, Ellenbogen oder Ferse sowie Arthrosen an Fingern, Schulter oder Knie verursacht werden. Sie ist deshalb eine ideale Therapieoption, wenn konservative Methoden ausgeschöpft wurden und eine alternative Option bei Patientinnen und Patienten, die keine Operation möchten.

Die gesamte Behandlung umfasst zwei Serien zu je sechs Sitzungen in einem Abstand von mindestens zwei Monaten. «Nach der ersten Bestrahlungsserie hat ein Teil der Patientinnen und Patienten bereits eine deutliche Schmerzreduktion», erklärt Dr. med. Silvia Gomez, Oberärztin mbF Radio-Onkologie und Leiterin Strahlentherapie bei gutartigen Krankheiten des Radio-Onkologie-Zentrums KSA-KSB im Kantonsspital Aarau. Bei Patientinnen und Patienten, die weiterhin unter Symptomen leiden, kann nach zwei Monaten eine zweite Serie Strahlentherapie durchgeführt werden.

Die Bestrahlung selbst ist komplett schmerzfrei. Allerdings kann es im Anschluss an die Sitzung temporär zu gesteigerten Schmerzen in der Bestrahlungszone kommen. Auch Patientin Jacqueline S. war davon betroffen: «Kurzfristig hat der Arm tatsächlich sogar mehr weh getan als vor der Behandlung. Bereits zwei Tage nach der letzten Bestrahlung waren die Schmerzen jedoch komplett verschwunden.»

Risikoarme, langanhaltende Behandlungsmethode

«Mit der niedrigdosierten Bestrahlung der betroffenen Region können wir oft eine langanhaltende Linderung der Schmerzen erreichen. Dadurch verbessert sich die Lebensqualität der Betroffenen deutlich», erklärt Dr. med. Silvia Gomez. Tatsächlich konnten die Forschenden des Radio-­Onkologie-Zentrums KSA-KSB im Frühling 2020 erstmals objektiv beweisen, dass die Bestrahlung einer Arthrose oder Tendinopathie, eines Sehnenleidens, nicht nur zur Schmerzlinderung und verbesserten Beweglichkeit führt, sondern auch die Kraft in den Gelenken wieder zurückbringt. «Über 60 Prozent der bestrahlten Patientinnen und Patienten verspüren nach der Therapie eine Schmerzreduktion», bestätigt Dr. med. Silvia Gomez.

Aufgrund der Verbreitung entzündungshemmender Medikamente und der Angst vor einem erhöhten Krebsrisiko rückte die Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen lange Zeit in den Hintergrund. Das hat sich in den letzten Jahren allerdings verändert. «Dank innovativer Geräte, des Wissens von der Arbeitsgruppe Gutartige Erkrankungen der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie und der International Organisation for Radiotherapy for Benign Conditions sowie der Möglichkeit, den betroffenen Bereich gezielt, kleinräumig, mit niedriger Dosis und hohem Qualitätsstandard zu bestrahlen, ist diese Therapiemethode heute so risikoarm, dass wir sie regelmässig empfehlen», bestätigt Strahlentherapeutin Dr. med. Silvia Gomez.

Um die Sicherheit zusätzlich zu steigern, wird die Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen vor allem bei Patientinnen und Patienten über 40 Jahren empfohlen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal: Das Radio-Onkologie-Zentrum KSA-KSB hat in diesem Anwendungsgebiet jahrzehntelange Erfahrung. Dank der Anschaffung von neuen Bestrahlungsgeräten kann nun zudem im Kantonsspital Aarau das gesamte Therapiespektrum angeboten werden.

Ein halbes Jahr ist mittlerweile vergangen, seit Jacqueline S. bestrahlt wurde. «Nachdem ich mich anfänglich noch etwas geschont habe, kann ich heute wieder alles tun, was ich früher auch konnte», bestätigt Jacqueline S. «Ich bin endlich wieder schmerzfrei. Es ist eine enorme Erleichterung.»

Alice Graf

Weitere Informationen zur Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen ksa.ch/radio-onkologie

«Niedrig dosierte Bestrahlung kann mehrmals appliziert werden»

Dr. med. Silvia Gomez (r.) erklärt einem Patienten mit Arthrose im Handgelenk den Ablauf der Strahlentherapie.
Bild: zvg

Frau Gomez, Sportverletzungen an Gelenken aus Überbeanspruchung oder starkem Training sind ja nicht selten. Ist hier die Strahlentherapie besonders vielversprechend?

Dr. med. Silvia Gomez: Die niedrige dosierte Bestrahlung mit ihrem Anti-Entzündungseffekt kann bei Verletzungen bei sehr selektionierten Patienten angewendet werden, wenn verschiedene andere Therapien keinen Erfolg gezeigt haben.

Kann diese Therapie über einen längeren Zeitraum auch mehrmals wiederholt werden – falls die Beschwerden zurückkehren?

Ja, die niedrige dosierte Bestrahlung kann mehrmals appliziert werden. Die Gesamtdosis einer Behandlung bei schmerzhaften Arthrosen und Erkrankungen der Sehnenansätze besteht aus zwei Serien je mit 6 × 0.5 Gy. Eine dritte und vierte Serie kann bei wieder aufgetretenen Schmerzen einige Jahre nach der ersten Behandlung besprochen werden.

Warum wird die Therapie vor allem über 40-jährigen Patientinnen und Patienten empfohlen?

Wie bei jedem Einsatz von Röntgenstrahlen besteht ein sehr geringes, theoretisches Risiko von rund 0,1 Prozent (1:1000) für die Entstehung einer bösartigen Tumorerkrankung im bestrahlten Gebiet oder im Blut nach 20 bis 30 Jahren. Entsprechende Fälle wurden bei den bislang eingesetzten, sehr niedrigen Bestrahlungsdosen allerdings noch nie beobachtet oder ­berichtet. Die Einschränkung der niedrig dosierten Be­strahlung auf Patienten, die über 40 Jahre alt sind, wurde von der DEGRO (Deutsche Gesellschaft für Radio­onkologie) empfohlen. Es gibt ­Patienten unter 40 Jahren mit starken Schmerzen und ­Leidensdruck, die nach Beurteilung der Vorteile und potenzieller Risiken mit der niedrigen dosierten Strahlentherapie behandelt werden können. (zt)