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Es ist eine Lücke entstanden, die nicht einfach zu schliessen ist

Das Restaurant Rebstock in Zofingen hat am 31. Dezember seine Türen geschlossen. Schon wieder ein Gastbetrieb, der geschlossen bleibt? Das «Beizensterben» nimmt halt seinen Lauf. Das ist wohl so, und dafür gibt es viele Gründe. Man mag diese Entwicklung bedauern oder einfach hinnehmen. In diesem Fall sollte das Sterben dieser Beiz nicht einfach hingenommen werden.

Der Rebstock hat keine Gault-Millau-Sterne vorzuweisen, ist kein Gourmettempel, kein Selbstbedienungslokal, verfügt nicht einmal über eine Küche. Der «Rebstock» hatte eine andere Funktion. Hier begegneten sich viele Leute zum «Prichte», «Höckle», Jassen, ein Bier oder einen Kaffee zu trinken und eine Zigarette zu rauchen. Einfach ein Ort, um andere Menschen zu treffen. Der «Rebstock» bedeutete für sie ein Stück Heimat. Hier wurde auch Sozialarbeit geleistet, im Stillen, unkompliziert und mit wenig Aufwand. Ich frage mich, wo können sich diese Leute noch treffen? Es bleibt mit dem «Rebstock» nicht nur ein historisches Altstadtlokal geschlossen. Es ist eine Lücke entstanden, die nicht einfach zu schliessen ist.

Bernard Kaufmann, Zofingen