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Leserbriefe zum Ende der Credit Suisse 

Weshalb scheiterte die CS?

Diese Frage stellten sich wohl viele in unserem Land, als am Sonntag, 19. März, die Zwangsfusion der CS mit der UBS, durch den Bundesrat per Notrecht, als beste der schlechten Lösungen verkündet wurde. Was ist da schiefgelaufen? Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund, dass die CS bei der Kundschaft das Vertrauen seit Jahren immer mehr verspielte. Die kostspieligen juristischen Verfahren, welche die CS im Ausland durch ihr Verhalten auslöste, schmälerten auch bei uns das Vertrauen in diese Bank. Meine Frau und ich konnten die Kultur der Gier, welche die CS pflegte, nicht mehr länger mittragen. Deshalb lösten wir vor rund einem Jahr unsere Konten auf.

Offensichtlich ist es so, dass mit einer starken Dynamik viele Kunden ihr Geld abzogen und das Grounding der CS schlicht unabwendbar wurde. Uns wird jetzt weisgemacht, dass das Gesetz «Too big to fail» in diesem Fall schlicht nicht anwendbar war, weil alles so schnell ging. Die Fusion der CS mit der UBS löst unter den zuverlässigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der CS grösste Unsicherheit und Angst aus. Dies wird beinahe ausgeblendet. Gewissen Kreisen ist es wichtiger, dass der Finanzplatz Schweiz gerettet ist. Für mich persönlich müssen die Arbeitsplätze erste Priorität haben. Die erzwungene Fusion birgt Gefahren in sich, denn die UBS wird so zu mächtig. Ganz allgemein müssen die Banken ihre Kultur überprüfen. Die Finanzmarktaufsicht, die Nationalbank und die Politik sind gefordert, damit notwendige Anpassungen vorgenommen werden.

Diejenigen, welche diesen Schlamassel herbeiführten, müssen zwingend zur Verantwortung gezogen werden. Ein solches Bankendebakel darf sich nie mehr wiederholen.

Alfred Zimmermann, Rothrist

Verluste mit der CS: Selber schuld!

Das Debakel mit der Fusion UBS/CS macht momentan und vermutlich noch länger Schlagzeilen in den Medien. Unter anderem werden Rückzahlungen von erhaltenen Boni gefordert. Das ist rechtlich nicht möglich, sondern nur freiwillig. Die Aktionäre haben an der Generalversammlung mit der Akzeptanz und Entlastung der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates jeweils endgültig und unwiderruflich auch die Boni genehmigt. Die Aktionäre sollten sich an der eigenen Nase nehmen und die Schuld am Debakel nicht andern (Finma, SNB, dem Bundesrat) zuschieben.

Robert Bär, Rothrist