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Live von der Parkbühne: Dub Inc. lassen die Stimmung hochkochen

Der Berner Rapper Nativ und der deutsche Sänger Schmyt waren die ersten beiden Performer auf der Parkbühne. Dub Inc. und Shouse folgen im Laufe des Abends. Das ZT berichtet live vor Ort.

Die Französische Band Dub Inc. freute sich sichtlich, am Heitere Open Air auftreten zu dürfen. Der Ausruf «We love you Switzerland» klang einige Male von der Bühne herunter. Das Publikum war von Anfang an begeistert. Auf die Aufforderung «Jump», reagierten alle sofort – einige vielleicht etwas zu enthusiastisch. Die Folge waren ein paar harmlose Stürze. Doch Schlag auf Schlag ging es weiter. Die energiegeladenen Dancehall-Reggae-Klänge waren perfekt, um ausgelassen dazu zu tanzen. Trotz der Sprachbarriere gelang es der Band immer wieder, die Menge vor der Parkbühne zu animieren.

Mittendrinn war auch Severin Schnurrenberger aus Luzern. Er war zum ersten Mal am Heiter Open Air. Dub Inc. seien sein Highlight des heutigen Abends. Sie seien das Zünglein an der Waage gewesen für seinen Entscheid, ein Ticket zu kaufen. «Seit circa 15 Jahren höre ich Dub Inc. nun schon. Heute habe ich sie zum ersten Mal live gesehen», sagte er gut gelaunt.

Die zwei Frontsänger Hakim Meridja und Aurelien Zohou ergänzten sich perfekt. Die tiefe, kratzige Bassstimme von Hakim harmonierte gut mit der etwas höheren von Aurelien. In atemberaubendem Tempo reihten die beiden die Worte aneinander. Bereits nach zehn Minuten erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt – und dort blieb sie auch für den Rest des Konzerts. Dub Inc. war definitiv eines der Highlights auf der Parkbühne.

Ein unfreiwilliges Quodlibet

«Ist es eigentlich ok, wenn ich Hochdeutsch mit euch rede? Ich könnte also auch Holländisch», witzelte Schmyt. Immer mal wieder tat der Soul- und R ’n‘ B-Sänger seine Faszination für das «Schwyzerdütsch» kund. Als er einmal seine Gitarre neu stimmen musste, forderte er das Publikum auf, ein beliebiges Schweizer Mundartlied anzustimmen. Auf einen Song einigen konnten sich die Leute vor der Parkbühne nicht, sodass dieses unfreiwillig ein Quodlibet zum Besten gab.  

Schmyts Auftritt sorgte erst nach etwa 20 Minuten mit dem Song «Da wo ich herkomm» für Stimmung unter dem Publikum. Der Sänger schraubte gekonnt seine Stimme in der Höhe, so wie Modern Talking zu ihren besten Zeiten. Die Songs mit emotionalen deutschsprachigen Texten aus dem Alltag boten eine schöne Untermalung für jene Leute, welche während des Sonnenuntergangs die Festivalatmosphäre aufsogen. Doch es war kein Konzert, welches in die Heitere-Geschichte eingehen wird. 

Feuchtheisser Festivalauftakt mit Nativ

«Heitere Bock?» Mit diesem Wortspiel heizte Nativ seinem Publikum ein. Ja, die Leute hatten «Bock». Der Rapper durfte auf mehr Publikum zählen, als so manche namhaftere Festival-Opener aus vergangenen Jahren. Nicht aus New York, nicht aus Nizza, sondern aus Niederscherli im Kanton Bern stammt Nativ, welcher auf der Parkbühne das Heitere Open Air 2023 eröffnen durfte. Skandale stehen trotzdem in seiner Vita. So streckte er einst auf einem Foto mit dem damaligen französischen Präsidenten François Hollande heimlich den Mittelfinger in die Höhe.

«I weiss, dir heit heiss», fühlte der 30-Jährige das Empfinden der Zuschauer nach. «D Sunne brätscht, trinked gnue, süsch nimmts nech.» Danke für den Tipp. Trotz der heissen Temperaturen stieg das Stimmungslevel im Laufe des Konzertes kontinuierlich an. Es bildete sich kurz vor Schluss gar ein «Moshpit» unter den hartgesottenen Festivalbesuchern. So nennt man das Phänomen, bei welchem sich in der Mitte des Publikums ein Kreis bildet, in welchem die Personen tanzen und sich gegenseitig anrempeln. «Hüt isch e guete Tag fürne Change», rappte Nativ zum Schluss. Ein Song, der ein Grossteil der Zuschauer kannte und zur Freude des Berners mitsingen konnte.

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