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Morgenschreck: Aargauerin entdeckt Nosferatu-Spinne – ans Lüften ist vorerst nicht zu denken

Eine Entfelderin entdeckt im Fensterrahmen bei ihrem Schlafzimmer eine «riesige» Spinne. Laut Experten handelt es sich um eine Nosferatu-Spinne, die zwar giftig ist, für den Mensch aber ungefährlich. 

Nach diesem Schreck brauchte diese Leserreporterin bestimmt keinen starken Kaffee mehr: Als sie am frühen Morgen ihr Schlafzimmer lüften wollte, machte sie eine gruslige Entdeckung innerhalb ihres Fensterrahmens: «Ich sah die riesige Spinne und habe das Fenster sehr schnell wieder zugemacht. Ich habe so fest Angst vor Spinnen, dass mein erster Gedanke nachher war, dass ich nie mehr lüften kann», so die Leserreporterin.

Um die Spinne zu entfernen, hätte sie entsprechend nah dran gehen müssen. Da sie den Mut dazu noch nicht aufbringen konnte, sitzt die Spinne schon seit mehreren Tagen in ihrem Plätzchen und wurde inzwischen auf den Namen «Frieda» getauft.

Biss ist ungefährlich

Bei der Spinne handelte es sich um eine Nosferatu-Spinne. Bereits in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Sichtungen im Kanton Aargau. Tödlich, wie ihr Name aus dem Monsterfilm «Nosferatu» von 1922 vermuten lässt, ist das Tier aber nicht, wie Spinnenexperte Ambros Hänggi im vergangenen Sommer gegenüber ArgoviaToday erklärte: «Eigentlich ist jede Spinne giftig, aber von den tausenden Spinnenarten in der Schweiz können nur etwa ein Dutzend die menschliche Haut durchdringen», sagte er weiter. Folglich spüre man den Biss meist gar nicht.

Bei der Nosferatu-Spinne spüre man diesen zwar tatsächlich, seien aber mit einem Mückenstich vergleichbar. Der Stich einer Wespe oder Biene ist also einiges schmerzhafter. Die Spinne beisse zudem nur, wenn sie sich bedroht fühle, so Hänggi.

Unerkannt an Bord gebracht

Die ursprünglich im Mittelmeerraum heimische Spinne sei mittlerweile in der ganzen Schweiz und Europa verbreitet. Wie sich die Population der Nosferatu-Spinnen innerhalb der Landesgrenzen seit dem letzten Sommer verändert hat, kann Experte Hänggi nicht sagen. Tatsache sei aber, dass die Art inzwischen in der Schweiz wohl in allen tieferen Lagen verbreitet sei, auch wenn die Verbreitungskarte von Infofauna noch grosse Lücken vermuten lasse, meint Hänggi weiter. Das, weil längst nicht alle Funde gemeldet würden.

Er geht davon aus, dass das Tier als blinder Passagier über die Transportwege eingeschleppt worden ist. Ob mit dem Zug oder unauffällig in einem Auto oder Wohnwagen: Die Spinne kann sich schnell mal in einem Fahrzeug verirren. Und sie fühlt sich offenbar auch in nördlicheren Gefilden wohl: «Dass sie sich hier halten und überleben kann, ist sehr wahrscheinlich der Klimaerwärmung geschuldet», sagt Hänggi weiter.

Ein Unglück kommt selten allein

Findet man eine Nosferatu-Spinne im Hausinneren vor, so rät der Experte, das Tier nach draussen zu befördern. Am besten weit entfernt vom Haus. Nicht in allen Fällen sei das «Problem» aber damit gelöst, denn: «Wenn eine Spinne dort ist, hat es irgendwo noch eine andere und die nächste kommt irgendwann», erklärt Hänggi weiter. Die Spinne einfach im Haus lassen sollte man aber auch nicht ausser, man kann von den Krabbeltieren gar nicht genug bekommen. «Lässt man sie im Haus, hat man am Ende dutzende junge Spinnen im Haus und das will ja nicht mal ich als Spinnen-Liebhaber», sagt Hänggi scherzhaft.