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Der Abgang der Ruag-Chefin Brigitte Beck ist ein Debakel für Bundesrätin Amherd 

Die Verteidigungsministerin zeigt nach dem frühen Rücktritt der Ruag-Chefin auf den Verwaltungsrat des Rüstungsunternehmens. Dabei ist Viola Amherd mitverantwortlich für das Fiasko.

Es kommt selten vor, dass der Chef eines Bundesbetriebes nach nur einem Jahr abtritt. Bei der Ruag ist dies mit dem Rückzug von Brigitte Beck nun der Fall. Das wirft erstens ein schlechtes Licht auf den Verwaltungsrat des Unternehmens. Und zweitens auf Verteidigungsministerin Viola Amherd.

Brigitte Beck war eine Fehlbesetzung, denn sie offenbarte eine erstaunliche Unkenntnis der politischen Strukturen und Mechanismen in Bundesbern. Hinzu kam eine grosse kommunikative Schwäche.

Der Verwaltungsrat der Ruag muss sich vorhalten lassen: Er scheint bei der Wahl von Frau Beck nicht abgeklärt zu haben, ob sich die Kandidatin der politischen Dimension ihres Amtes bewusst ist. In diesem Punkt hat auch Bundesrätin Amherd versagt.

Es ist klar, dass die Landesregierung genau hinschauen muss, wer an die Spitze eines bundeseigenen Betriebes kommt. Dass der Verwaltungsrat die Wahl vornimmt, entbindet den Bundesrat nicht von einer gründlichen Prüfung dieser Personalien. In einer Zeit, da in Europa ein Krieg geführt wird und die Neutralität der Schweiz auf dem Prüfstand steht, müssen der Rüstungskonzern und das Verteidigungsministerium auf einer Linie sein.

Viola Amherd zeigt nun auf den Verwaltungsrat der Ruag. Sie macht es sich allzu einfach. Amherd hat ihre Aufsichtsfunktion als Departementschefin ungenügend wahrgenommen. Der Fall Beck ist ihr persönliches Debakel.