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Der norwegische Skistar Henrik Kristoffersen geht bei österreichischem Dreifachsieg auf einen Klimaaktivisten los

Die Österreicher feiern einen dreifachen Heimsieg in Gurgl. Doch Klimaaktivisten stehlen ihnen die Show. Der Norweger Henrik Kristoffersen reagiert fuchsteufelswild auf die Protestaktion.

Die Österreicher feiern im Slalom von Gurgl einen Dreifachsieg, doch die Aufmerksamkeit wird ihnen von Klimaaktivsten gestohlen. Als Marco Schwarz – am Ende Zweiter – das Ziel erreicht, stürmt eine Handvoll Aktivisten das Zielgelände und besprüht den Schnee mit oranger Farbe. Das macht vor allem einen Athleten fuchsteufelswild: Henrik Kristoffersen.

Als ein Aktivist von der Polizei aus dem Ziel geführt wird, braucht es zwei Männer, um den Norweger zurückzuhalten. Wütend stapfte Kristoffersen zuvor in Richtung des Protestteilnehmers und schrie diesen enerviert an.

Kristoffersen hatte sich auch einige Minuten nach dem Vorfall noch nicht beruhigt. Im norwegischen TV sagte er: «Das sind verdammte Idioten. Sie haben das Rennen für alle Athleten zerstört, die noch oben standen.» In der Tat musste das Rennen nach der Protestaktion länger unterbrochen werden, was vor allem Kristoffersens Landsmann Aleksander Steen Olsen, der als Nächster an der Reihe war, völlig aus dem Konzept brachte. Von Zwischenrang fünf fiel der Norweger im zweiten Lauf auf den 18. Platz zurück.

Auch Loïc Meillard gehörte zu jenen Athleten, die zum Zeitpunkt des Unterbruchs noch oben standen. Auf Zwischenrang vier klassiert, hatte der Schweizer gute Chancen auf einen Podestplatz. Nach dem Neustart fädelte der 27-Jährige ein. Bester Schweizer wurde Daniel Yule auf Rang fünf.

Erster Dreifachsieg für Österreich seit acht Jahren

Einzig Manuel Feller, der den ersten Lauf mit fast einer Sekunde Vorsprung beendet hatte, blieb cool und rettet 23 Hundertstel ins Ziel. Weil neben Feller und Schwarz auch noch Michael Matt als Dritter auf des Podest fuhr, feierten die Österreicher den ersten Dreifachtriumph seit Februar 2015. Damals gewann Hannes Reichelt die Abfahrt in Garmisch vor Romed Baumann und Mathias Mayer. Feller beendete mit seinem Sieg zudem eine Durststrecke von 17 Slaloms in Serie ohne einen österreichischen Sieger.

Kristoffersen redete sich derweil im norwegischen TV weiter in Rage: «Es ist so respektlos. Mir wird schlecht, wenn ich an diese Aktivsten denke. Sie sollen versuchen, die Dinge durch Wahlen zu verändern. So verderben sie den Athleten, die ihr ganzes Leben dafür gearbeitet haben, den Auftritt.»

Die Aktivisten hatten sich mit einem Loch in einem Zaun Zugang zum Zielgelände verschafft und liessen sich nach dem Protest ohne grossen Widerstand von der Polizei abführen. Sieger Feller sagte dazu im ORF: «Es ist wichtig, dass es Leute gibt, die sich einsetzen. Aber leben müssen wir auch noch ein bisschen. Dass wir schauen sollten, was wir verändern können, ist logisch. Aber ich glaube, der Skisport macht das schon gut.»

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