Sie sind hier: Home > Inland > Flugtickets bei der Swiss sollen günstiger werden, Tierschutz-Chefin zieht Konsequenzen und neue Erkenntnisse zum Gotthard-Tunnel 

Flugtickets bei der Swiss sollen günstiger werden, Tierschutz-Chefin zieht Konsequenzen und neue Erkenntnisse zum Gotthard-Tunnel 

Die Swiss will billiger und pünktlicher werden, die Tierschutz-Chefin zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück und die Arbeiten an der zweiten Röhre im Gotthard-Tunnel werden vorsorglich eingestellt – die News der Sonntagspresse.

Die Swiss will billiger, pünktlicher und grüner werden. Im kommenden Jahr würden die Ticketpreise sinken, verspricht Swiss-CEO Dieter Vranckx im Interview mit der «NZZ am Sonntag»: «Das Plateau ist erreicht. Nächstes Jahr dürfte Fliegen billiger werden.» Die ganze Airline-Branche fahre derzeit ihre Kapazitäten hoch, das werde den Druck auf die Ticketpreise verschärfen. In der Fracht sind die Preise und Volumen bereits gesunken. Das sei ein Indikator, dass «in 12 bis 18 Monaten die Nachfrage auf dem Passagiermarkt ebenfalls unter Druck geraten» werde.

Die hohe Nachfrage im Sommer bescherte der Swiss volle Kassen, allerdings litt die Qualität: «Unsere Pünktlichkeit entspricht nicht dem, was man von einer Premium-Airline erwarten darf», zeigt sich Vranckx selbstkritisch. Jeder zweite Swiss-Flug hatte Verspätung. «In den nächsten 12 bis 18 Monaten wird die Verbesserung der Pünktlichkeit deshalb unser wichtigstes Thema sein.» Der Swiss-Chef wehrt sich gegen Kritik, die Nachhaltigkeitsoffensive sei nur eine Marketing-Strategie: «Wenn man Millionen in neue Technologien investiert, ist der Vorwurf des Greenwashings deplatziert», sagt er. Angesichts des Klimawandels sei die ökologische Transformation überlebenswichtig für die Swiss. «Grün zu werden, ist kein Luxus, sondern ein Must», so Vranckx.

Tierschutz-Chefin: «Ich ziehe mich aus dem operativen Geschäft zurück»

Nach Berichten über Missstände beim Schweizer Tierschutz-Dachverband kündigt Präsidentin Nicole Ruch im SonntagsBlick-Interview an: «Ich ziehe mich aus dem operativen Geschäft zurück und werde mich als Präsidentin künftig auf strategische Aufgaben beschränken.» Die offenen Posten würden möglichst schnell besetzt. Gleichzeitig weist sie Vorwürfe von Vorstandsmitgliedern zurück, wonach sie autoritär, intransparent und forsch führe. «Ich kann manchmal temperamentvoll sein. Aber ich höre den Leuten immer zu, bringe ihnen Empathie entgegen.»

Nicole Ruch  will sich künftig auf strategische Arbeiten beschränken.
Keystone

Ruch räumt ein, dass der Verband bei ihrer Amtsübernahme im 2021 einen Modernisierungsprozess nötig hatte. Den habe sie angestossen. «Wir wollen transparenter werden.» Die Streitereien innerhalb des Verbandes bedauert sie. «Das Image des Verbandes leidet. Die ganze Geschichte führt zu viel Unsicherheit.» Einen Spendeneinbruch sehe man zurzeit zwar noch nicht, «es könnten aber durchaus Spenderinnen und Spender abspringen», sagt Ruch gegenüber SonntagsBlick.

Wegen Defekt im Gotthardtunnel: Arbeiten an zweiter Röhre unterbrochen

Der Deckeneinsturz im Gotthard-Strassentunnel vom vergangenen Sonntag könnte durch Bauarbeiten verursacht worden sein. Dies bestätigen das Bundesamt für Strassen (Astra) sowie unabhängige Fachleute gegenüber der SonntagsZeitung. Der Ausbruch der zweiten Röhre wurde deshalb vorsorglich eingestellt. Auf den Termin zur geplanten Eröffnung oder die Kosten des Bauwerks habe der Unterbruch «keinen Einfluss», sagt Astra-Sprecher Thomas Rohrbach.

Weil der Deckeneinsturz durch Bauarbeiten ausgelöst worden sein könnte, wurden die Arbeiten  in der zweiten Röhre eingestellt.
Keystone

Beim Astra geht man davon aus, das sogenannte «Spannungsumlagerungen» den Einsturz verursacht haben. Ob durch ein natürliches Erdbeben oder die Bauarbeiten an der zweiten Röhre, sei Teil der Untersuchungen, sagt Rohrbach. Der Geologe Hans Rudolf Keusen hält es für denkbar, dass der Bau an der zweiten Röhre das seismische Ereignis ausgelöst haben könnte:. «Solche Spannungsumlagerungen können ein natürliches Ereignis sein. Aber auch Bauarbeiten im Berg können diese verursachen.»

Dass der Vortrieb für den neuen Tunnel ein Problem für die bestehende Röhre darstellt, wusste man schon vor Baubeginn. Deshalb hatten die Verantwortlichen die Erschütterungen durch die Sprengarbeiten genau verfolgt. Ausserdem wurde das Ausbautempo reduziert. Insgesamt befinden sich die Tunnel auf dem Schweizer Nationalstrassennetz in einem «akzeptablen» Zustand – und damit unter dem Zielwert, wie ein Bericht zeigt. (has)

Schreiben Sie einen Kommentar