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SVP-Grossrat tritt wegen Komplikationen nach Corona-Impfung zurück – KSA-Fux zweifelt Kausalzusammenhang an

Der 53-jährige SVP-Grossrat Martin Wernli aus Thalheim tritt aus dem Grossen Rat zurück. Dies gab Ratspräsidentin Elisabeth Burgener zu Beginn der Sitzung bekannt. Sie verlas das Rücktrittsschreiben, in dem Wernli als Grund für seinen Rücktritt gesundheitliche Probleme nach der ersten Coronaimpfung angab. Der SVP-Politiker sass seit gut zehn Jahren im Grossen Rat, zuletzt war er Mitglied der Geschäftsprüfungs- und Einbürgerungskommission.

Wernli hat sich im Juli gegen Corona impfen lassen und hat seither mit Komplikationen zu kämpfen, wie er auf Nachfrage gegenüber der AZ sagt. Er ist deshalb bei Barbara Jakopp, der Leiterin der Impfzentren des Kantonsspital Aarau, in Behandlung. Zwar wird Wernli die zweite oder dritte Impfung nicht machen lassen, wie er festhält. Zu einem Impfgegner wurde er durch seine schlechte Erfahrung aber nicht: «Ich hatte einfach Pech, dass es mich getroffen hat», sagt er.

Der langjährige SVP-Grossrat Martin Wernli tritt wegen Komplikationen nach der Corona-Impfung aus dem Kantonsparlament zurück
Der langjährige SVP-Grossrat Martin Wernli tritt wegen Komplikationen nach der Corona-Impfung aus dem Kantonsparlament zurückZVG

Christoph Fux: Todesfälle werden verhindert

Für Christoph Fux, Chefinfektiologe am Kantonsspital Aarau (KSA), stellen sich Fragen nach dem Kausalzusammenhang: Eine Lungenentzündung, wie sie der Grossrat hatte, werde nicht direkt durch eine Impfung ausgelöst, sagt der Arzt gegenüber dem Fernsehsender Tele M1 etwa.

So oder so müsse man bei der Einordnung von Nebenwirkungen aber auch immer den Grund für die Verabreichung des Impfstoffes oder des Medikamentes miteinbeziehen, sagt der Chefinfektiologe. «Es geht darum, Todesfälle zu verhindern. Die Impfung vermeidet Todesfälle», so Fux. Entsprechend dürfe es bei der Impfung gegen das Coronavirus seiner Ansicht nach auch ein gewisses Mass an Nebenwirkungen geben.

Gute Wünsche vom Gesundheitsdirektor

Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati sagte am Dienstag im «TalkTäglich» bei Tele M1, bisher seien rund 10000 Meldungen wegen Nebenwirkungen der Covid-Impfung bei Swissmedic eingegangen. Etwa 3200 seien als relevant eingestuft worden. Gallati weiter: «Bei Martin Wernli kenne ich die medizinischen Details nicht. Ich hoffe, es kommt gut. Jedenfalls wünsche ich ihm alles Gute.»

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