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Knatsch bei den Massnahmengegnern: Aufrecht wollte keine Verbindung mit «Mass-Voll» – und wurde überstimmt

In Zürich sind die Massnahmenkritiker «Mass-Voll» und Aufrecht eine Verbindung für die nationalen Wahlen eingegangen. Aufrecht ist davon allerdings wenig begeistert.

Nun zoffen sich die Massnahmengegner schon per Medienmitteilung. Nachdem bekannt wurde, dass in Zürich die Bewegung «Mass-Voll», die EDU, die SD und Aufrecht Schweiz eine Listenverbindung eingehen, sah sich Aufrecht genötigt ihre Sicht der Dinge darzulegen. Dass auch «Mass-Voll» um Nicolas Rimoldi in das Bündnis aufgenommen wurde, sei gegen den Willen von Aufrecht passiert.

Der Vorstand habe sich zuvor «einstimmig» gegen eine Aufnahme in die Listenverbindung ausgesprochen. Allerdings seien sie von «unseren Partnern» (also der SD und der EDU) überstimmt worden. «Jüngste Auftritte mit Pyro Fackeln, eine bedenkliche Bildsprache, bestätigen unsere Position», schreibt Aufrecht in einer Mitteilung.

Durchaus realistische Wahlchancen

Auch weitere Spitzen gegenüber Rimoldi kann sich Aufrecht nicht verkneifen: «Wir werden auch nach den Bundeswahlen präsent sein und uns sowohl für kommunale als auch kantonale Politik engagieren und zielen nicht nur auf nationale Sitze ab.» Rimoldi selbst sagt auf Anfrage von CH Media, dass man sich nicht an solchen Streitereien beteilige, sondern «seriösen Wahlkampf» mache.

Der «Mass-Voll»-Leitwolf Rimoldi geriet in letzter Zeit immer wieder in die Schlagzeilen. Unter anderem nahm er in Wien an einer «Remigrations»-Demo teil, bei der auch mehrere bekannte Rechtextermisten mitliefen. Auf dem Rückweg machten die Massnahmenkritiker Halt in Braunau, dem Geburtsort von Adolf Hitler. Rimoldi gab nachher mehreren Medien zu Protokoll, das sei ihm nicht bewusst gewesen.

In Zürich werden bei den nationalen Wahlen 36 Nationalratssitze verteilt. Rein rechnerisch sind also pro Sitz rund 2,7 Prozent Wählerstimmen notwendig. Der Verbund SD-EDU-Mass-Voll-Aufrecht dürfte diesen Wert übertreffen. Fraglich ist, wer aus der Listenverbindung profitiert. Eine Wahl von Rimoldi in den Nationalrat ist durchaus realistisch. (mg)