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Nicht alle von uns haben die gleichen Chancen im Kampf gegen Krebs – so will das die Krebsliga Aargau ändern

Die Krebsforschung erzielt weltweit und auch in der Schweiz immer wieder Fortschritte. Gleichwohl gibt es Grenzen und Lücken im Alltag. Diese will die Krebsliga Aargau schliessen – mit drei Punkten.

Die Krebsforschung erzielt immer wieder Fortschritte. So etwa im vergangenen Dezember, als bekannt wurde, dass Moderna erstmals die Wirksamkeit eines Impfstoffs gegen schwarzen Hautkrebs nachweisen konnte – nach mehr als 20 Jahren Forschungsarbeit.

Und dennoch stösst ein reiches Land wie die Schweiz auch an seine Grenzen. Das schreibt die Krebsliga Aargau hinsichtlich des Weltkrebstags, der am 4. Februar stattfindet, in einer Mitteilung. Demnach seien Einkommen, Ausbildung oder Wohnort nur einige der Faktoren, die den Zugang zur Krebsversorgung negativ beeinflussen können.

Die Krebsliga setzt sich deshalb auf allen Stufen des Patientenpfades dafür ein, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben, Krebs zu vermeiden oder ihn zu besiegen. Die Krebsliga legt ihren Fokus dabei auf drei Bereiche.

Früherkennung: Flächendeckende systematische Screenings

Bei der Früherkennung geht es darum, Krebskrankheiten zu erkennen, bevor sie sich mit Symptomen bemerkbar machen. Dies soll dazu führen, dass Behandlungen schonender sein können und die Heilungschancen verbessert werden.

Die Krebsliga Aargau setzt sich dafür ein, dass in Zukunft alle Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons von derartigen Früherkennungsprogrammen profitieren können. Bald soll allen Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren in einem Abstand von zwei Jahren eine Mammografie angeboten werden. Diese Screening-Untersuchungen auf Brustkrebs werden qualitätskontrolliert und von der Krankenkasse franchisebefreit bezahlt sein. Ein weiteres Programm zur Früherkennung von Darmkrebs sei zudem in Planung, heisst es.

Spezialisierte Palliative Care: Lebensqualität bis zum Tod

Auch in der Palliative Care bestünden nach wie vor Versorgungslücken. Die Krebsliga Aargau hat deshalb mit der Onko-Spitex ein entsprechend erfolgreiches Angebot aufgebaut und dieses an die NPO-Spitex des Kanton Aargau übergeben. Dabei bieten fünf Organisationen spezialisierte ambulante palliative Betreuung an.

Krebsregistrierung: Es braucht aktuelle und verlässliche Daten

Lücken in der Gesundheitsversorgung von Krebsbetroffenen sind nur zu erkennen und zu beheben, wenn man sich auf vollständige, detaillierte und aktuelle Daten über das Auftreten und den Verlauf von Krebskrankheiten abstützen kann.

Diese Tatsache hatte die Krebsliga Aargau im Jahr 2011 dazu bewogen, die Stiftung «Krebsregister Aargau» zu gründen. Seither werden alle neu auftretenden Krebsfälle im Kanton Aargau registriert. Bis heute liegen Erkenntnisse aus über 40’000 Einzelfällen vor. Die Daten dienen als Grundlage für fundierte Entscheide in der Gesundheitspolitik und für konkrete Massnahmen in der Gesundheitsversorgung, schreibt die Krebsliga in ihrer Mitteilung.

Lücken im Alltag schliessen

Nicht zuletzt in der Alltagsversorgung würden Menschen mit Krebs immer wieder auf Versorgungslücken stossen. Bedingt durch den oft lange dauernden Verlauf, stossen die Versicherungsleistungen, das Sozialwesen, die Arbeitssituation und bald auch die private finanzielle Situation einmal an ihre Grenzen, schreibt die Krebsliga. Es sei deshalb nicht ungewöhnlich, dass eine finanziell abgesicherte Familie aus dem klassischen «Mittelstand» nach mehreren Jahren der Krankheit in wirtschaftliche Notsituationen gerät.

Die Krebsliga Aargau setzt sich mit ihren Sozialberatungen für Lösungen mit den Versicherern und Sozialinstitutionen ein und kann im äussersten Fall auch kurzfristig mit kleinen Beträgen Nothilfe leisten. Mit dem Pflegebettendienst, bei welchem die Krebsliga Aargau die nicht gedeckten Kosten übernimmt, ermöglicht sie Krebsbetroffenen eine Pflege zu Hause. (az/cri)

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