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Strom & Wasser – aus drei Energieversorgern soll einer werden

Drei regionale Energieversorger planen den Zusammenschluss – hier gibt es die wichtigsten Fakten und Zahlen dazu im Überblick.

Wer plant den Zusammenschluss?

Die EW Oftringen AG, die EW Rothrist AG und die Zofinger StWZ Energie AG planen die Fusion zu einer regionalen Energieversorgerin. Die Eigentümer der drei Firmen – das sind die Gemeinden Oftringen, Rothrist, Vordemwald und Zofingen – sind der Überzeugung, dass sich die künftigen Herausforderungen der Energiebranche gemeinsam besser meistern lassen.

Warum wollen die drei Energieversorger fusionieren?

Einer der wichtigsten angeführten Gründe ist der Erhalt von Arbeitsplätzen. Durch den Wandel in der Energiebranche brauche es mehr Spezialwissen und Fachleute. «Ein grösseres Unternehmen kann diese einstellen und muss Aufgaben nicht an externe Fachleute delegieren», schreiben die Initianten dazu auf der Webseite zusammenschluss.ch. Zudem lasse sich die Verantwortung auf mehr Schultern verteilen. Bei kleinen Energieversorgern gebe es Bereiche, die nur eine Person beherrsche. «Nach einem Zusammenschluss sind Stellvertreterlösungen auf allen Positionen möglich.»

Welche Rolle spielen externe Faktoren beim Zusammenschluss?

Einen wesentlichen. Energieversorger seien starken Veränderungen ausgesetzt, schreiben die Initianten. Und zwar auf zwei Ebenen. Einerseits geht es um so genannte Regulatorien, also Vorschriften und Regeln, nach denen sich Energieunternehmen ausrichten müssen. Beispiele sind neue Vorgaben der Elektrizitätsbehörde ElCom, neue Datenschutz-Richtlinien oder die nationale und regionale Energiestrategie. Eine wachsende Rolle spielt auch der politische Druck durch den Klimawandel sowie die Digitalisierung. Andererseits stellt der Markt neue Herausforderungen, die Ansprüche der Kunden verändern sich. Beispiele sind Ladelösungen für Elektrofahrzeuge oder Photovoltaikanlagen. Auf all diese Veränderungen könne ein grösseres Unternehmen besser reagieren, so die Initianten.

Wie soll die Struktur des neuen Unternehmens aussehen und wie soll es heissen?

Das neue Konstrukt soll aus drei Gesellschaften bestehen (siehe Grafik). Bei den in der Grafik verwendeten Bezeichnungen handelt es sich um Arbeitstitel. Die konkreten Namen definiert der noch zu wählende Verwaltungsrat  nach dem Entscheid über den Zusammenschluss. «RWAG» (Wasser) und «REFAG» (Gas,Fernwäme) sind reine Betriebsgesellschaften. Sie beschäftigen kein Personal und verfügen nur über die jeweiligen Anlagen. Betrieben werden sollen sie durch die «REAG». An der Wassergesellschaft könnten sich weitere Gemeinden beteiligen. An der Gas und Fernwärme AG könnten sich auch Unternehmen als Partner beteiligen.

Wie wird der neue Verwaltungsrat besetzt?

«Für die Besetzung des neuen Verwaltungsrates sind fachliche Qualifikationen entscheidend», heisst es dazu von den Initianten. Welche Qualifikationen das sind, legt der Eigentümerausschuss fest. Dieser besteht aus je zwei Vertretern der Exekutive der beteiligten Gemeinden, er zählt also acht Mitglieder. Eine der Vorgaben ist, dass der neue Verwaltungsrat aus fünf bis sieben Personen bestehen soll, eine andere, dass diese alle einen möglichst regionalen Bezug haben sollen. Mindestens ein VR-Mitglied muss einem Exekutivorgan einer beteiligten Gemeinde angehören. Wählen wird die Verwaltungsräte die erste Generalversammlung.

Wie ist das Entscheidungsprozedere?

Der Entscheid für oder gegen einen Zusammenschluss fällt im September 2023. In den Gemeinden Oftringen, Rothrist sowie Vordemwald befindet die Gemeindeversammlung darüber, in Zofingen der Einwohnerrat. Lehnt eine der beteiligten Gemeinden die Fusion ab, ist das Projekt vom Tisch.

Wie geht es konkret weiter?

Bis Ende August finden in allen vier beteiligten Gemeinden Informationsveranstaltungen statt: Am 15. August in Oftringen (19.30 Uhr, Aula Primarschulhaus 1), am 16. August in Zofingen (19.30 Uhr, Aula BZZ), am 17. August in Rothrist (19.30 Uhr, Aula Schulhaus Dörfli 5) und am 23. August in Vordemwald (19.30 Uhr, Gemeindesaal). Zudem gibt es am 5. September in Rothrist eine öffentliche Podiumsveranstaltung zur geplanten Fusion (19.30 Uhr, Gemeindesaal Breiten). Die entscheidenden Gemeindeversammlungen gehen im September über die Bühne. In Oftringen am 7., in Rothrist am 19. und in Vordemwald am 21. September. Der Einwohnerrat Zofingen entscheidet an seiner Sitzung vom 11. September.

Weitere Infos: www.zusammenschluss.ch

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